Nach vier Jahren trafen sich "Baumeister" des Leuchtturms der Menschlichkeit wieder

Genau vor vier Jahren entstand  der Leuchtturm der Menschlichkeit auf dem Tannenriegel (910 m), unweit des Gibacht.   Georg Roider, der damals zu den vielen Helfern gehörte, hatte die Idee, dass sich alle, die sich bei den Bauarbeiten so engagiert hatten, wieder einmal treffen sollten. Die Organisation des Treffens hatte dann Sieglinde Macho vorgenommen, die für die Zusammenkunft am vergangenen Mittwochabend zusammen mit Marianne Mühlbauer auch noch ein Fass Bier spendiert hatte. Daneben gab es einen schmackhaften Braten.

Glaskünstler und Berggasthof-Wirt Ralph Wenzel freute sich, dass so viele „Baumeister“  von damals, unter ihnen auch Stadtrat Franz Prifling aus Waldmünchen,  gekommen waren. Er stellte das herzliche und kameradschaftliche Verhältnis der freiwilligen Helfer untereinander heraus und nützte die Gelegenheit, um sich bei dieser verschworenen Gemeinschaft  herzlich zu bedanken.  Wenzel bekannte, dass es für ihn damals ein ganz bewegender Moment war, als  nach den Bauarbeiten das Gerüst abgebaut wurde und seine Idee das erste Mal in voller Größe zu bestaunen war.

Das erste Projekt des Glaskünstlers war bekanntlich das Glaskreuz auf    dem Reiseck, das im Jahre 2005 ebenfalls in einer Gemeinschaftsaktion errichtet worden war. Mit dem Bau des Leuchtturms der Menschlichkeit war im September 2007 bei herrlichem Herbstwetter begonnen worden, bereits im November des gleichen Jahres wurden die Lichtquellen nach einer Idee von Helmut Ruhland bei dann bereits eisigen Temperaturen und einer  stattlichen Schneedecke  in den Turm eingebaut. Im April 2008 hatte das imposante Bauwerk, bei dem rund zehn Tonnen Steine  aus aller Welt verbaut wurden, durch die beiden Geistlichen Franz Baumgartner und Jürgen Bauer-Störch im Rahmen der Further Bergwoche den kirchlichen Segen erhalten. Der 3,5 Meter hohe Turm ist gewidmet der Versöhnung der Völker und Religionen, deshalb wurden in den Turm auch Glaselemente der drei großen Religionen und die Weltscheibe mit eingebaut.

Sowohl Glaskreuz als auch der Leuchtturm der Menschlichkeit sind zweifelsohne  eine enorme  Bereicherung für die touristische Region. Beide Projekte sind das Ziel vieler Wanderer und Urlauber und werden mittlerweile auch von vielen Tschechen besucht.

Gerade im Herbst ist sowohl vom Glaskreuz auf dem Reiseck als auch vom Tannenriegel mit dem Leuchtturm der Menschlichkeit ein grandioser Ausblick geboten. Bei guter Fernsicht kann   vom Tannenriegel aus sogar bis in die Alpen gesehen werden.

Die gesamten Arbeiten beim Bau des Leuchtturms der Menschlichkeit sowie die Einweihungsfeier  ließ im Verlauf des Abends Karl Reitmeier mit einer Bilderpräsentation, die fast 300 Fotos umfasste, nochmals Revue passieren. Dabei wurde über so manchen Schnappschuss gelacht. Die Präsentation enthielt aber auch Bilder von diversen phantastischen Sonnenuntergängen, die vom Tannenriegel aus eingefangen wurden.

Unterdessen steckt Ralph Wenzel schon wieder voller Tatendrang. So denkt er an die Verwirklichung eines dritten Projektes, das seinen Blickwinkel Richtung  Waldmünchen nehmen soll.   Und dazu erhofft er sich, dass er auch wieder auf die Personen zählen kann, die ihn bereits bei den ersten beiden Projekten so tatkräftig unterstützt haben.  

  

 

 

    
Die vielen freiwilligen Helfer beim Bau des Leuchtturms der Menschlichkeit trafen sich nach vier Jahren im Berggasthof Gibacht wieder.

Leuchtturm der Menschlichkeit am 5. April 2008 eingeweiht

Der Tannenriegel, auf dem im Herbst der "Leuchtturm der Menschlichkeit" errichtet wurde, stellt für den Ideengeber und Glaskünstler Ralph Wenzel nicht zuletzt wegen der schönen Aussicht "ein Fenster zur Welt" dar. Dies verdeutlichte er bei der Einweihung dieses Projektes am Samstag, den 5. April 2008,  zu der sich viele Besucher um den Tannenriegel versammelt hatten. Dabei verwies Wenzel auf die Notwendigkeit, "dass wir alle mehr Verständnis und Toleranz für unsere Mitmenschen aufbringen". Aus diesem Grunde sei auch dieser Turm in einer Aktion "Von Menschen - für Menschen" entstanden.
Eingangs der Feierlichkeiten hatte Ralph Wenzel neben den beiden Geistlichen Jürgen Bauer-Störch und Pfarrer Franz Baumgartner auch einige Ehrengäste begrüßt. So waren gekommen Bürgermeister Franz Löffler aus Waldmünchen, Bürgermeister Josef Christl aus Gleißenberg und der Leiter der Städtischen Wälder Domazlice, Forstdirektor Jan Benda. Einen besonderen Willkommensgruß entbot Wenzel auch den vielen freiwilligen Helfern sowie den Sponsoren,wobei er stellvertretend für alle Peter Kolbeck heraushob, der spontan zugesagt hatte, den gesamten Beton für das Projekt zu spenden. Danach habe sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt, was den Ideengeber sehr freute.
 Der Glaskünstler und Gibacht-Wirt ließ die Arbeiten vom Herbst 2007 noch einmal kurz Revue passieren. Diese hätten sich zwar als sehr schweißtreibendgestaltet, doch ein so herzliches und kameradschaftliches Verhältnis unter allen am Bau Beteiligten könne man nicht mit Geld bezahlen. Die Zufriedenheit jedes Einzelnen, wenn der Turm wieder ein Stück gewachsen sei, habe man spüren können. "Für mich persönlich war es ein ganz besonderer Moment, als das Gerüst abgebaut wurde und meine Idee das erste Mal in vollerGröße zu sehen war", bekannte Wenzel.
Der Glaskünstler verdeutlichte auch die Hintergründe für dieses Projekt. Für ihn ist es unverständlich, dass Religion und ethnische Herkunft dazu führen können, dass Menschen nicht mehr auf normale Art und Weise miteinander umgehen können. Oft würden Kriege aus religiösen Gründen stattfinden. Er habe mit diesem Turm ein Zeichen setzen wollen, in dem die drei großen monotheistischen Religionen miteinander vereint sind. Sowohl das Judentum, wie auch der christliche Glaube und der Islam würden auf den gleichen Grundtatsachen basieren. Es sei an der Zeit, dass zwischen diesen Religionen mehr Kommunikation stattfindet und somit eine Basis für gegenseitiges Verständnis und Toleranz entstehen könne. Wenzel verlas einen Satz, den ihm der Theologieprofessor Dr. Karl-Josef Kuschel von der Universität Tübingen geschrieben hat: "Alles, was hilft, zu einem besseren inneren Verstehen von Menschen der drei abrahamischen Religionen beizutragen, ist willkommen." Aus den Reaktionen von bisherigen Besuchern hat Wenzel entnommen, "dass ich mein Ziel erreicht habe". Die Menschen sollten sich darüber Gedanken machen,"dass wir alle auf einer Welt leben und alle zufrieden sein möchten".
Bürgermeister Josef Christl aus Gleißenberg verwies darauf, dass der "Leuchtturm der Menschlichkeit" auf Gleißenberger Gemeindegebiet steht und damit begründete er es auch, warum er ein Grußwort sprechen dürfe. Mit diesem Projekt sei eine weitere Aufwertung für den Fremdenverkehr erfolgt, wie schon mit dem Gläsernen Kreuz. Er sprach von einer großartigen Leistung und dankte Ralph Wenzel für die Idee. Sein Dank richtete sich aber auch an die Bayerischen Staatsforsten für die Erlaubnis, dieses Projekt hier verwirklichen zu dürfen. Christl wünschte sich, dass viele Urlauber aber auch Einheimische dieses Werk anschauen.
Den beiden Geistlichen Jürgen Bauer-Störch und Pfarrer Franz Baumgartner war es dann vorbehalten, dem beeindruckenden Bauwerk den christlichen Segen zu geben. Über deren Worte berichten wir an anderer Stelle. Treffend zum Sinn und Zweck dieses Projektes trug Gudrun Linn aus Gleißenberg das von ihr verfasste Gedicht "Menschlichkeit"vor, das wir  ebenfalls nachstehend  veröffentlichen.

Fingerzeig Gottes gesehen
Geistliche gaben Projekt den kirchlichen Segen
"Da muss man schon standfest sein", meinte Pfarrer Franz Baumgartner scherzhaft, als er vor dem "Leuchtturm der Menschlichkeit" stand. Er sah in diesem Projekt "einen Fingerzeig Gottes nach oben". Unten sei die Weltscheibe, dann folge die Mondscheibe (der Islam), das Kreuzzeichen und schließlich der Davidstern und damit die drei großen Religionen. Das Kreuzzeichen und damit das Christentum verbinde die beiden Religionen.
Baumgartner verwies darauf, dass der christliche Glaube aus dem Judentum komme. Jahre später sei der Islam auf der Weltbühne aufgetreten. Auf der Weltkugel würden die drei Religionen ruhen. "Von Gott kommt die Welt", so der Geistliche. Diesem Fingerzeig Gottes, den Ralph Wenzel so einmalig dargestellt habe, solle der Segen gegeben werden, und zwar der Segen aller Religionen.
Der evangelische Pfarrer Jürgen Bauer-Störch hatte ein Wort aus der Bergpredigt ausgesucht: "Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes heißen". Wenn nun der "Leuchtturm der Menschlichkeit" am Tannenriegel ökumenisch eingeweiht werde, dann hat für Bauer-Störch diese Seligpreisung eine ganz konkrete Form und Gestalt angenommen. Wörtlich übersetzt müsste man seiner Meinung nach sogar sagen: "Selig sind die Friedensstifter".  Natürlich garantiere dieser "Leuchtturm der Menschlichkeit" noch nicht den Frieden in der Welt. Es sei aber ein guter Gedenk-, wenn auch für manchen ein Stolperstein, weil der Bogen weit über den christlichen Glauben hinaus geschlagen werde zu den beiden anderen großen Religionen Judentum und Islam.
Als eines der Grundanliegen der drei großen Religionen stellte es der Geistliche heraus, Frieden zu verbreiten und für Verständigung einzutreten. Natürlich würden einem da sofort Beispiele einfallen, wie Religionen gerade das Gegenteil davon gemacht haben, nämlich über aggressives und militantes Verhalten Glauben weiterzugeben. Man müsse zugeben, dass die eigene christliche Geschichte nicht frei davon sei. Derzeit gebärde sich leider der militante Islam in dieser unseligen Richtung. Es solle aber nicht hinwegtäuschen, dass auch im Islam der Keim zum Frieden steckt. Im "Leuchtturm der Menschlichkeit" sah Pfarrer Jürgen Bauer-Störch "ein sehr schönes Symbol für diese große völkerumspannende Aufgabe, dass wir für Frieden aktiv eintreten und diesen bewahren". Dass die Baumaterialien aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, verstärkt für Bauer- Störch nur den Gedanken, "dass wir alle Teil der einen Menschheitsfamilie sind".

 Karl Reitmeier

Bei der Einweihung des „Leuchtturms der Menschlichkeit“ auf dem Tannenriegel trug Gudrun Linn aus Gleißenberg ein Gedicht mit dem Titel „Menschlichkeit“ vor, das viel Beachtung fand.

„Menschlichkeit“

 „Im Grunde ist jeder wie ich und du.

 Wer anders ist, gehört auch dazu.

 Ein Mensch, der anders ist, der hat es schwer.

 Ihn verachten wir oft sehr.

 Hier leben Türken, Vietnamesen,

 Russen, Tschechen, auch Chinesen,

und andere mit fremder Sprache.

 Es ist eigentlich – ne gute Sache.

 Doch wer eine andere Sprache spricht,

der findet meist das Verständnis nicht.

 Wir lachen ihn aus,

 er geht traurig nach Haus.

 Er igelt sich ein,

 er ist ganz allein.

 Furcht und Angst hat er viel,

das ist für ihn kein gutes Spiel.

 Auch wir haben Angst, er könnte uns was nehmen,

 nach Sicherheiten wir uns sehnen.

 Hab´ keine Angst, hab´ doch Vertrauen,

du musst in seine Augen schauen.

 Vom Fremden kannst du lernen viel,

 und er von uns, - das ist das Ziel!

Wir essen doch auch Döner und Pizza

 Und wir machen Urlaub in Prag und in Nizza.

 Für andere Kleidung, andere Sitten,

 die Fremden um Verständnis bitten.

 Doch vieles verstehen wir leider nicht,

 und das ist schlecht, es vernebelt die Sicht.

  Wir sind alle anders und doch alle gleich,

 die einen sind arm, die anderen reich.

 Die einen sind dünn, die anderen dick,

die einen haben Pech, die anderen Glück.

 Ob Mann oder Frau,

 ob dumm oder schlau.

 Ob nah oder fern,

 viele leben hier gern.

 Egal welche Sprache, sie lachen und weinen;

 Sie woll´n doch nur leben, die Großen und Kleinen.

 Ob schwarz oder weiß, ob gesund oder krank,

 ob Christ oder Moslem; Ja – Gott sei Dank,

 sind wir alle Menschen aus Fleisch und Blut,

 und doch alle anders – und das ist gut.

 Die Fremden sind Menschen wie du und ich,

sie vertragen und sie streiten sich.

 Auch sie müssen schlafen, trinken, essen

 und wollen die Liebe nicht vergessen.

Sie feiern andere Feste als wir,

geh ruhig einmal hin,  sie feiern mit dir.

Schwarz, gelb und weiß – ist äußerlich.

 Nur Menschlichkeit ist wesentlich!

 Für Moslem, Jude oder Christ,

 der größte Wunsch der Frieden ist.

 Ob wir zu Allah beten oder zu Gott

einander zu achten, ist das Gebot.

Was können wir tun? Nicht einfach wegschau´n,

 nicht einfach weg geh´n. Spring über den Zaun.

Öffne dein Herz und bau eine Brücke,

 geh´ zu ihm rüber und schließe die Lücke.

 Lerne den Fremden kennen,

 dann kannst du beim Namen ihn nennen.

  Hol ihn zu dir, - lade ihn ein;

 Er wird dir dafür dankbar sein.

 Geh auf ihn zu, reich ihm die Hand,

benutze dein Herz und deinen Verstand.

 Mach den ersten Schritt, hab einfach Mut,

 werdet doch Freunde, dann wird es gut.

Leider gibt´s auch radikale Leute

Und das ist dumm, gestern wie heute.

 Dagegen müssen wir etwas tun.

Zum Beispiel Aufklären und nicht ruh´n.

 Wir wollen den Fremden besser versteh´n

und zusammen durchs Leben geh´n.

In eine Zukunft ohne Misstrau´n und Hass,

 ohne Neid und Angst, das wär doch was!

 In eine Zukunft ohne Gewalt,

 mit echtem Frieden für Jung und Alt.

 Und mit Menschlichkeit, - egal welcher Glaube.

 Ein Leben in Freiheit allen Völkern erlauben.

 Denn im Grunde ist jeder wie ich und du.

Wer anders ist, gehört auch dazu“.

 Gudrun Linn  

Nach der Einweihung des Leuchtturms der Menschlichkeit stellten sich die Gäste auf dem Tannenriegel zu einem Erinnerungsfoto.

Glaskünstler Ralph Wenzel plant weitere Bereicherung für den beliebten Glasrundwanderweg

Das Gibacht-Massiv soll nach dem im Jahre 2005 errichteten Glaskreuz auf dem Reiseck, das eine einmalige touristische Attraktion darstellt, nun um ein weiteres künstlerisches Objekt bereichert werden. Gibacht-Wirt und Glaskünstler Ralph Wenzel will auf dem Tannenriegel (910 m) einen "Leuchtturm der Menschlichkeit" errichten. Dieser soll etwa drei Meter hoch werden. Der Durchmesser am Sockel wird rund 1,50 Meter betragen.Ralph Wenzel konnte mit dieser Idee bereits viele Freiwillige für dieses Projekt gewinnen, die entweder mit Geld- und Sachspenden sowie durch ihre Mithilfe beim Bau (Beton- und Maurerarbeiten) dieses einmalige Projekt unterstützen, das zweifelsohne ein weiteres Schmuckstück auf dem Gibacht-Rundwanderweg darstellen wird. Mit den Arbeiten soll Mitte September begonnen werden, für Mitte Oktober ist die Fertigstellung und Einweihung geplant.

Wie ist Ralph Wenzel auf die Idee gekommen, einen "Leuchtturm der Menschlichkeit" zu erstellen? Der Glaskünstler vom Gibacht hat denpersönlichen Eindruck gewonnen, "dass sich unsere Gesellschaft in den letzten zwei Jahrzehnten sehr zu ihrem Nachteil verändert hat. Durch die Allmacht der Medien, das Internet und die steigende Bürokratisierung und viele andere Dinge mehr, seien die zwischenmenschlichen Beziehungen oder - allgemeiner gesagt - die Menschlichkeit auf der Strecke geblieben. So richtig bewusst ist dies Ralph Wenzel geworden, als er in einem Buch des Bischofs Manilus von Vaison folgenden Ausspruch gelesen hat: "Unser Tun und Handeln ist es, was der vernunftbegabten Seele Antrieb gibt. Sie verabscheut jegliche Unvernunft, sie muss unablässig dagegen ankämpfen, um nicht von ihr verdorben zu werden. Wenn sie die Unvernunft anderer Menschen erkennt, wird sie versuchen, diese auf den richtigen Weg zurückzuführen. Sie kann das entweder durch Belehrungen tun oder indem sie sich in den Dienst öffentlicher Aufgaben stellt und so durch praktisches Handeln eine Korrektur herbeiführt. Und der Zweck des Handelns liegt darin, den Fortbestand der Philosophie sicherzustellen, denn wenn Menschen ihr Denken allein auf die materiellen Belange ausrichten, unterscheiden sie sich nicht mehr von den Tieren." Angeregt durch diese Überlegungen einerseits und die "Geiz ist geil"- Mentalität unserer Gesellschaft andererseits, ist Ralph Wenzel zu der Überzeugung gelangt, "dass es notwendig ist ein Zeichen zu setzen". Aus diesem Grund reifte in ihm die Idee, einen "Leuchtturm der Menschlichkeit" zu errichten.Standplatz Tannenriegel als Standort hat er einen Aussichtspunkt am Gibacht-Rundwanderweg ausgewählt, nämlich den erst kürzlich ausgeschnittenen Tannenriegel, von dem sich nun ein herrlicher Ausblick in die Chamer/Further Senke bietet. "Sollten hier noch zwei oder drei Bäume weggeschnitten werden, dann könnte man fast 80 Prozent des Landkreises sehen", sagt Ralph Wenzel. Derzeit reicht der Blick nach Gschwand, Weiding und Dalking, die Cham-Further Senke,und wenn besagte Bäume noch weg sind, würde der Blick sogar bis nach Rötz reichen. Auf dem Tannenriegel soll jedenfalls in einer Aktion "Von Menschen - für Menschen" nur mit Hilfe von freiwilligen Helfern und Spenden von Privatpersonen ein Turm aus Natursteinen gemauert werden. Wenzel möchte für dieses Projekt möglichst viele Mütter und Väter gewinnen, die dann in einer Menschenkette die Steine zum Tannenriegel reichen, wo sie dann vermauert werden. In diesem Turm werden von Ralph Wenzel gegossene Glasteile eingesetzt, die mit einer Solarzelle und der entsprechenden Technik versehen werden, um somit abends und in der Nacht ein Lichtsignal in die Welt zu senden. Hans Schlosser knüpfte dazu die Kontakte mit der Solarfirma Rieder aus Ränkam. Bei diesen Glasobjekten handelt es sich übrigens um eine Weltscheibe (diese muss erst noch gefertigt werden), einen islamischen Halbmond, um ein christliches Kreuz und um einen Davidstern. Ralph Wenzel ist besonders erfreut darüber, dass er mit seiner Idee bereits zahlreiche Freiwillige gewinnen konnte, die ihm die Unterstützung zugesagt haben, sei es nun bei den Fundament- oder bei den Maurerarbeiten. Inzwischen sind auch schon diverse Steine von den unterschiedlichsten Bergen bei Ralph Wenzel abgegeben worden beziehungsweise hat er welche schon selber gesammelt, damit diese dann vermauert werden können. Erste Steine schon da So besitzt Wenzel bereits Steine vom tschechischen Pfahl bei Chodov, vom Osser und vom Arber oder einen Stein vom Zwirenzel. Stolz präsentierte er auch eine so genannte Pechblende aus einem Bergwerk in Südtirol. Versprochen wurde ihm auch ein Stein vom Mount Everest. Auch Glassteine aus Fichtenbach/Bystrice hat er schon in seiner Sammlung. Zudem hat ihn Forstdirektor Jan Benda aus Domazlice zu einem alten Ofenstein in Fichtenbach geführt, den er für dieses Projekt mitnehmen durfte. Erfreut ist Ralph Wenzel, dass er die Sektion Regensburg des Alpenvereins als Träger für das Projekt gewinnen konnte. Ihre Zustimmung erteilte inzwischen das Amt für Staatsforsten und auch die Gemeinde Gleißenberg mit Bürgermeister Josef Christl sagte ihre Unterstützung zu. Der Tannenriegel steht ja auf dem Gemeindegebiet von Gleißenberg. Zu gerne hätte es Ralph Wenzel gesehen, wenn Bundespräsident Horst Köhler die Schirmherrschaft über dieses Denkmal übernommen hätte. Animiert dazu war Wenzel von verschiedenen Aussagen des Bundespräsidenten in der letzten Zeit geworden. Doch leider kam vom Bundespräsidialamt eine Absage, "aufgrund der großen Anzahl von Anfragen zu Schirmherrschaften aus allen Lebensbereichen". Das Bundespräsidialamt bezeichnet jedoch diese Völker und Religionen verbindende Idee "wertvoll und vorbildlich". Besonders erfreulich wird die große Beteiligung Freiwilliger, die sich für den Bau und die Finanzierung des Denkmals einsetzen, gesehen. Nun bemüht sich Ralph Wenzel um einen adäquaten Ersatz und ist dabei guter Dinge. Sobald die Arbeiten für den "Leuchtturm der Menschlichkeit" beginnen, wird auf diese Seite wieder informiert.

Die Glaselemente leuchten nun in der Nacht.