Ein beeindruckendes Glaubensbekenntnis bei Bergmesse 2015 abgegeben

31. August 2015

Zu einem beeindruckenden Glaubensbekenntnis der böhmischen und bayerischen Christen wurde am Sonntagnachmittag  die bereits 24. Bergmesse auf dem Čerchov. Rund 450 Gläubige  hatten sich auf der mit 1042 Metern höchsten Erhebung des Böhmischen  Waldes auf der Wiese vor dem Čerchov-Areal versammelt,  um zusammen mit Bischof František Radkovský aus Pilsen   die Heilige Messe zu feiern. Dort waren bei Temperaturen von über 30 Grad insbesondere die schattigen Plätze gefragt. Die Gottesdienstbesucher waren einmal mehr angetan von der überaus positiven Ausstrahlung des Pilsner Bischofs, der den Gottesdienst in Konzelebration  mit Pfarrer Miroslav Gierga aus Domažlice, Petr Konopik aus Klenči pod Čerchovem, Diakon Pavel Fořt aus Domažlice und  dem Theologie-Studenten  Bystrík Feranec feierte. Die bayerische Seite vertraten dabei Stadtpfarrer Wolfgang Häupl aus Waldmünchen (dieser vertrat zugleich Dekan Richard Meier aus Furth im Wald) und  Pfarrer Joseph  Jaimon, der derzeit als Urlaubsvertretung in der Pfarrei Stamsried fungiert.

Eingeladen zur Bergmesse  hatte wie immer die Partei KDU ČSL (vergleichbar mit der CSU), die vor Ort vertreten war durch die Vorsitzende des Kreises Pilsen, Ivana Bartošová und den stellvertretenden Bürgermeister von Domažlice, Stanislav Antoš.  Die Gläubigen von beiden Seiten der Grenze waren entweder mit dem Bus von Capartice aus oder aber über die bekannten Wanderwege von bayerischer und böhmischer Seite aus zum Čerchov  gekommen. Die beiden Geistlichen von bayerischer Seite waren auf  Schusters Rappen zur höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes gekommen. Während  sich Wolfgang Häupl  einen Tag nach seinem Urlaub  alleine   über den Čerchovsteig  auf den Weg  begeben hatte, war  Joseph  Jaimon  in Begleitung von Caritas-Geschäftsführer Andreas Jordan zum Berg gekommen.    Vom Gibacht aus hatte auch die  Möglichkeit bestanden, sich einer Wandergruppe  unter der Führung  der Bergwachtbereitschaft Furth im Wald  in der Person von Franz  Thurner anzuschließen. Dieses  Angebot hatten viele Wanderer   dankbar angenommen.

Die meisten Wanderer, für die es heuer eine schweißtreibende Angelegenheit war,  waren so rechtzeitig auf den Čerchov gekommen, um sich noch vor der Heiligen Messe  in der Unterkunftshütte  des Touristikclubs Domažlice oder im Bistro von Lukáš Němeček stärken zu können. Viele hatten auch noch die Möglichkeit genützt, um den Aussichtsturm  zu besteigen, von dem sich an diesem Tag ein wunderschönes Panorama ins böhmische Land und hinüber nach Bayern  bot.

Bischof František Radkovský hieß in seiner bekannten freundlichen Art die Pilger zur traditionellen Wallfahrt auf dem Čerchov herzlich willkommen. Als „untraditionell“ bezeichnete er dagegen lächelnd das Wetter mit den außerordentlich heißen  Temperaturen. „Normalerweise ist es kalt und es regnet, aber geschneit hat es noch nicht“, erinnerte sich der Bischof an die Bergmessen der vergangenen  Jahre.  Er entschuldigte Pfarrer Libor Buček aus Klenči pod Čerchovem, der sich im    Urlaub befinde.  „Das ist für ihn wichtig, denn er hat zwei große Pfarreien zu betreuen“, warb der Bischof um Verständnis. Bekanntlich betreut Libor Buček neben der Pfarrei Klenči pod Čerchovem nun auch noch die Pfarrei Poběžovice/Ronsperg.

Die Predigt hielt der Bischof zuerst wieder in Tschechisch, danach in deutscher Sprache.  Dabei  bemerkte er, dass Frömmigkeit zu unseren Bemühungen  zählt,  zu Gott zu kommen. Er rief die Gläubigen dazu auf, am Morgen und am Abend zu beten, jeden Sonntag zur Messe, einmal im Monat zur Beichte und einmal im Jahr zu den Exerzitien zu gehen. Ferner bat Radkovský die Pilger darum, so zu handeln, wie es in der Heiligen Schrift  steht. Dazu gehöre auch, aus Liebe sich gegenseitig zu sagen, was gut ist und was schlecht ist. Die Lesungen für die deutsche Seite  trugen  Christine Schweitzer und Matthias Kellnhofer von der Bergwachtbereitschaft Furth im Wald vor.

Während des Gottesdienstes zeigte sich, dass die Sprachbarrieren nicht unbedingt hinderlich sein  müssen. So  sprachen die Gläubigen von beiden Seiten der Grenze das Glaubensbekenntnis und  das Vater unser in ihrer jeweiligen  Landessprache. Auch   „Großer Gott wir loben Dich“ wurde gemeinsam Tschechisch und Deutsch gesungen.

Zum Schluss des Gottesdienstes spendete der Bischof den Besuchern den Segen und lud noch zur Diözesanwallfahrt am kommenden Samstag nach Teplá/Tepl  ein, wo er um 10.45 Uhr eine Heilige Messe zelebrieren wird. Den Messebesuchern dankte er,  dass sie trotz der großen Hitze bis zum Schluss ausgehalten  hatten. Eine gute Tradition hat es, dass während des Gottesdienstes ein Laib  Brot gesegnet wird. Das Brot wurde dann in Stücke geschnitten und nach der Messe an die Besucher verteilt.

Anschließend begaben sich die Pilger auf den Rückweg. Dabei hat es ebenso eine gute Tradition, dass der Leiter der Städtischen Wälder Domažlice, Forstdirektor  Jan Benda, die Hütte unter dem Brunnhäusl (auch Bendahütte  genannt) aufsperrt, wo die Wanderer noch in gemütlicher Runde ausharren konnten.

 


Regen und Nebel als Begleiter bei der Bergmesse 2013

26. August 2013

„So ein schlechtes Wetter war noch  nie  bei der Bergmesse auf dem Cerchov“. Darin waren sich alle einig, die am Sonntag  trotz des zum Teil strömenden Regens und starkem Nebel auf  die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes gekommen waren, um gemeinsam mit Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen die  inzwischen 22. Bergmesse zu feiern. Anstatt der üblichen 300 bis 350 Besucher waren diesmal nur rund 80 Gläubige gekommen, die jedoch geduldig den Unbilden der Witterung trotzten. Und der Pilsner Bischof hatte auch ein Einsehen mit den Besuchern, denn der Gottesdienst war diesmal in rund einer Stunde vorbei.

Die Touristinformation Furth im Wald hatte eine Wanderung gemeinsam mit der Bergwachtbereitschaft  Furth im Wald vom Gibacht zum Cerchov angeboten, doch es war lediglich ein    Interessent erschienen.  Die Further Bergwacht war es auch wieder, die bei der  Bergmesse mit ihrem Einsatzfahrzeug  anwesend war, um für Notfälle gerüstet  zu sein. Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger persönlich hatte das Geländefahrzeug  zum Cerchov chauffiert.    In den vergangenen Jahren hatte die Further Bergwacht  mal immer wieder helfend eingreifen müssen, was die Besucher von beiden Seiten der Grenze stets sehr dankbar annehmen, da sie sich somit sicherer fühlen.  Diesmal war ihr Einsatz jedoch nicht erforderlich.

Von der Waldmünchner Seite hatten doch noch einige unentwegte Wanderer überwiegend über den Cerchov-Steig den Weg zum Cerchov angetreten, um der Bergmesse beizuwohnen.  Auch Stadtpfarrer Wolfgang Häupl war auf Schusters Rappen zur höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes gekommen und bewies dabei eine gute Kondition. Auch der bald 75-jährige Waldmünchner Alwin Liegl, der bisher noch keine Bergmesse versäumt hat, war bei Dauerregen zum Cerchov marschiert.

In der Hütte des Touristikclubs neben dem Aussichtsturm oder im Bistro bestand die Möglichkeit, sich zunächst von den Strapazen des Anstiegs zu erholen. Die bange Frage mancher Besucher, ob denn der Gottesdienst denn auch tatsächlich stattfinden würde, hatte sich schnell erledigt, als man den Waldmünchner Stadtpfarrer erblickt hatte. Er vertrat bei der Zelebration des Gottesdienstes auch die Pfarrei Furth im Wald.  Der Pilsner Bischof Frantisek Radkovsky war dagegen mit dem Auto zum Cerchov gekommen und trotz des schlechten  Wetters  zeigte er sich wie immer bestens gelaunt. Er wurde auf der höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes ganz herzlich begrüßt vom Leiter der Städtischen Wälder Domazlice, Forstdirektor Jan Benda, der ihn erst einige Wochen zuvor bei einem Besuch mit anderen hohen kirchlichen Würdenträgern auf dem Cerchov begleitet hatte.

Pünktlich um 15 Uhr begann der Gottesdienst und der Regen hatte auch etwas nachgelassen, doch im Verlaufe  der Messe nahm das Nass von oben wieder zu. Den Gottesdienst zelebrierte  der Pilsner Bischof zusammen   mit dem Pfarrer von Klenci pod Cerchovem, Libor Bucek, mit dem Priester  Petr Zivny aus Mailand (einem Priester der Diözese Pilsen) sowie Stadtpfarrer Wolfgang Häupl aus Waldmünchen. Die Lesungen in deutscher Sprache wurden vorgetragen von Michael Neuberger aus Cham sowie von Franz Thurner  von der Bergwachtbereitschaft. Unter den Gottesdienstbesuchern, die mit Regenumhängen und Regenschirmen den Wassergüssen von oben trotzten, befanden sich auch  Senator   Petr Silar von der Partei KDU-CSL sowie dessen Assistent Petr Cada. Die KDU-CSL ist es auch, die seit 22 Jahren die Bergmesse auf dem Cerchov veranstaltet.

Zu   Beginn des Gottesdienstes wurde das neue Kreuz, das auf der freien Fläche  links vom Eingang zum Cerchov-Areal errichtet wurde, gesegnet. Für die Messebesucher gab es dazu ein Bildchen mit dem Kreuz mit der Aufschrift: „Ich bin der Weg, der zur Wahrheit und zum Leben führt“.

Bischof Frantisek Radkovsky  hieß die Besucher der Bergmesse herzlich willkommen und wies darauf hin, dass diese bereits zum 22. Male veranstaltet wird. Er berichtete, dass einen Tag zuvor das 120-jährige Jubiläum des Touristikclubs Domazlice auf dem Cerchov gefeiert wurde.  Er bat Gott darum, dass alle, die an diesem neu errichteten   Kreuz vorbei gehen, sich unter dem Schutz des gekreuzigten Erlösers befinden. Das Kreuz  bezeichnet er als ein Zeichen des Sieges über die Sünde und den Tod.

In seiner Predigt  bemerkte der Bischof, dass die Hauptintention unseres Lebens darin bestehe, dass wir  uns um eine Einheit mit Christus bemühen und ihm eng nachfolgen. Es reiche nicht aus, nur in die Kirche zu gehen und zu beten.   Er rief dazu auf, alle Kräfte dieser Einheit zu Christus als Hauptaufgabe unseres ganzen Lebens zu sehen. Nach dem Gottesdienst wurden traditionell wieder gesegnete Brotstücke an die Besucher  verteilt.

Nach dem Gottesdienst eilten die Besucher wieder bei Dauerregen in das Tal hinunter.

 


Bereits herbstliche Stimmung bei Bergmesse 2012

Aus allen vier Himmelsrichtungen strömten die tschechischen und deutschen Wanderer  am Sonntag auf den bekannten Wanderwegen zum Cerchov, um dort der traditionellen Bergmesse  mit Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen beizuwohnen. Auf der mit 1042 Metern höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes  (Cesky Les) erwartete  die Pilger bei Temperaturen von etwas über zehn Grad und starkem Wind bereits herbstliches Wetter.   Rund 300 Gläubige, darunter in diesem Jahr auffallend sehr  viele aus Bayern,  hatten sich zur 21. Bergmesse auf dem Wiesen-Areal vor dem Cerchov-Gelände versammelt, die ein beeindruckendes Glaubensbekenntnis war. Allerdings dauerte die Messe, da sie zum Teil  in beiden Landessprachen  gehalten wurde, über eineinhalb Stunden. In der Unterkunftshütte des Touristikclubs Domazlice  und im Bistro am Cerchov war alles bestens für die Bewirtung der Gäste vorgesorgt.

Eine starke Abordnung, der auch Mitglieder der Naturfreunde und des Further Waldvereins angehörten, hatte unter der Führung von Franz Thurner vom Berggasthof Gibacht aus den Weg zum Cerchov angetreten. Auch Mitglieder der Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald waren anzutreffen, um im Notfall helfend eingreifen zu können, was aber nicht erforderlich war. Auch der
Waldverein Waldmünchen war mit einer Abordnung unter der Leitung von Willi Kaiser zur Bergmesse gekommen. Dazu kamen viele Wanderer, die sich auf eigene Faust über die bekannten Wanderwege zum Cerchov begeben hatten. Viele hatten auch die Möglichkeit genutzt, mit dem Bus auf die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes zu gelangen.

Oben angekommen,  erfreuten sich zunächst die meisten des gastronomischen Angebots in   der Hütte des Touristikclubs Domazlice, die seit Juli ebenfalls bewirtschaftet  ist oder im Bistro am  Cerchov,  wo sich eine Grillstation befand und auch ein kleines Zelt aufgebaut war. Natürlich bestiegen viele auch den Aussichtsturm, um die herrliche Aussicht zu genießen.   Leider fegte über den Turm ein heftiger Westwind  und so stiegen die meisten die 126 Stufen schnell wieder nach unten.

Die Bergmesse, die um 15 Uhr begann, wurde von Bischof Frantisek Radkovsky in Konzelebration mit Pfarrer Libor Bucek aus Klenci pod Cerchovem, Waldmünchens Stadtpfarrer Wolfgang Häupl, Pfarrer Miroslav Gierga aus Domazlice,  Pfarrer Jan Böhm aus Tabor, Pfarrer Vojtech Pelowski aus Stankov und Mid. Antonio Perez aus Prag gefeiert. Von Furth im Wald war leider kein kirchlicher Vertreter anwesend. Der Pilsner Bischof, der zu Fuß um Cerchov gegangen war und sich bestens gelaunt zeigte,   bemerkte eingangs bei der Begrüßung der Gläubigen, dass man sich im westlichsten Teil Tschechiens zur Bergmesse versammelt habe. Er wollte dies aber nicht patriotisch sehen, sondern er bezeichnete es als wichtig, „dass wir alle Europäer sind“.  Die Besucher seien von beiden Seiten der Grenze gekommen, einer Grenze, die überwunden ist. Was uns jedoch noch trenne, sei die Sprache.  Er  vertrat die Ansicht, dass beide Seiten etwas die Sprache des Nachbarn lernen sollten. Er stellte danach kurz den Seminaristen Petr Konopik aus Klenci vor, der den vierten Jahrgang des Theologie-Studiums absolviert.  Im Verlaufe des Gottesdienstes wurde dieser  vom Bischof feierlich gesegnet. Die Lesungen trugen Lektoren aus Tschechien und Margarethe Schober aus Waldmünchen vor.

In seiner Predigt befasste sich  Bischof Frantisek Radkovsky, der diese  auch wieder in deutscher Sprache hielt, mit den Aufgaben eines Lektors. Diesem  müsse es gelingen, die Hl. Schrift zu erklären. Aufgabe eines jeden Christen sei es, die Hl. Schrift auch zu leben und auch einmal gegen den Strom  zu schwimmen.  Im weiteren Verlauf der Predigt befasste sich der Bischof mit dem Inhalt der Lesungen bei der Bergmesse.

 Nach dem Gottesdienst wurden noch gesegnete Brotstücke  an die Gläubigen verteilt. Gleich nach der Messe setzte  leider der Regen ein, der sich mit  schwarzen Wolken aus Bayern bereits angekündigt hatte. Während die einen schnell Schutz in der Unterkunftshütte des KCT oder im Bistro suchten, trotzten die anderen den Unbilden der Witterung und machten sich trotzdem auf den Nachhauseweg. Der Regenschauer  war   dann auch  tatsächlich schnell wieder vorüber.

 Einige nutzten noch die Möglichkeit zu einer Einkehr in der Bendahütte, die Forstdirektor Jan Benda  für seine Freunde geöffnet hatte. Dabei wurde ihm auch ein Geburtstagsständchen gesungen, nachdem er am vergangenen Donnerstag seinen 66. Geburtstags  gefeiert hatte. Bei Bier und Grog herrschte dort noch  beste Stimmung,  ehe dann gute gelaunt das letzte Stück des Heimweges angetreten wurde.

 


Čerchov ist zu einem Berg der Versöhnung geworden

„Der Berg hat uns für lange Zeit getrennt, heute ist er ein Berg der Versöhnung“. Dies bemerkte Vikar Miroslav Kratochvil am Sonntagnachmittag bei der Begrüßung der rund 350 Gläubigen zur traditionellen Bergmesse auf dem Čerchov. Die Bergmesse, veranstaltet von der tschechischen Partei KDU-CSL konnte in diesem Jahr  ein Jubiläum feiern, denn sie wurde zum 20. Male abgehalten. Viele Gläubige aus Domazlice  und den umliegenden Ortschaften  sowie aus dem benachbarten bayerischen Grenzgebiet  waren gekommen,  um Zeugen eines beeindruckenden Glaubensbekenntnisses zu sein.

Über die bekannten Wanderwege waren die böhmischen und bayerischen Pilger zum Čerchov, der höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes (Česky Les) gekommen. Viele  hatten dankend das Angebot der Bergwachtbereitschaft Furth im Wald in Anspruch genommen, unter der Führung von Franz Thurner über Drei Wappen – Fichtenfels – Sattelhütte  und Steinweise bei idealem Wanderwetter den Čerchov zu erreichen. Stark vertreten waren auch die Naturfreunde aus der Grenzstadt, ebenso waren Mitglieder des Further Wald-Vereins  gekommen.

Die Pilger aus Waldmünchen hatten in erster Linie über den Čerchovsteig und den Wanderweg ab Perlhütte über Teufelsbrücke und Bildlbuche den Čerchov erklommen. Die böhmischen Wanderer waren über Capartice, Pec,  Babylon und Česka Kubice aufgestiegen. Viele Wanderer diesseits und jenseits der Grenze hatten auch die Gelegenheit genützt, um über die neue Linien-Bus-Verbindung auf den 1042 m hohen Čerchov zu gelangen.

Viele Pilger waren schon einige Zeit  vor Beginn der Heiligen Messe auf dem Čerchov  angelangt und nutzten die Gelegenheit zu einer Einkehr in der Hütte neben dem Kurzturm oder im Bistro am Čerchov, vor dem eifrig gegrillt wurde. Natürlich wurde auch die Gelegenheit genützt, um die 126 Stufen auf den Aussichtsturm zu bewältigen, um von dort die herrliche Aussicht in beide Länder zu genießen.

Einen  beeindruckenden Gottesdienst feierten in Konzelebration mit Vikar P. Miroslav Kratochvil der Pfarrer von Klenci pod Čerchovem, Libor Bucek und der Stadtpfarrer von Waldmünchen, Wolfgang Häupl. Leider war aus der Pfarrei Furth im Wald kein Geistlicher vertreten. Die Fürbitten trugen ein Lektor aus Tschechien und Margarethe Schober aus Waldmünchen vor.

Zu Beginn der Heiligen Messe hatte Vikar P. Miroslav Kratochvil  die Gläubigen beider  Nationen herzlich begrüßt und darauf hingewiesen,  dass die Bergmesse bereits zum 20. Male abgehalten wird. Er überbrachte die Grüße von Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen, der wegen eines anderweitigen Termins verhindert war. Erfreut konnte der Vikar berichten, dass sich viele junge Tschechen für das Theologiestudium entscheiden. Zu deren Unterstützung wurde bei der Opferung gesammelt. Kratochvil bemerkte, dass Jesus gerne auf den Berg gestiegen sei, um alleine mit seinem Vater zu sein. Der Čerchov habe die Bevölkerung beider Länder für lange Zeit getrennt, heute sei er ein Berg der Versöhnung geworden. In seiner Predigt ging der Vikar unter anderem auf die Bedeutung des Kreuzes ein. Um wahrhaftige Christen zu sein, müsse man das Christentum voll akzeptieren. Beim Friedensgruß während des Gottesdienstes reichten sich Tschechen und Deutsche freundschaftlich die Hand.

Nach dem Gottesdienst wurden noch gesegnete Brotstücke an die Besucher verteilt. Danach machten sich die Pilger wieder auf den Nachhauseweg.

Forstdirektor Jan Benda hatte es sich auch heuer wieder nicht nehmen lassen, nach dem Gottesdienst die „Bendahütte“ zu öffnen und dort gab es dann ein freudiges Wiedersehen mit vielen alten Bekannten. Viele  nützten die Gelegenheit, um ihm nachträglich zum 65. Geburtstag zu gratulieren. Bei Bier und Grog herrschte bei der Bendahütte beste Stimmung, ehe dann das letzte Stück des Heimweges angetreten wurde. 

 

 


Viele Pilger bei der Bergmesse 2010 am Čerchov

Hunderte von Pilgern waren am Sonntag trotz des unsicheren Wetters aus allen Himmelsrichtungen zum Čerchov geströmt, um an der traditionellen Bergmesse teilzunehmen, die auch heuer wieder von Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen zelebriert wurde. Über die bekannten Wanderwege waren die böhmischen und bayerischen Pilger zum Čerchov gekommen. Dankbar nahmen einige auch das Angebot der Bergwachtbereitschaft Furth im Wald an, vom Berggasthof Gibacht aus unter der Führung von Franz Thurner in einer Gruppe zur höchsten Erhebung des Böhmisches Waldes (Česky Les) zu gelangen. Manche waren dabei, die das erste
Mal auf dem Čerchov waren. Sie waren alle begeistert. Der Bergwachtgruppe hatten sich auch die Wanderer des Further Wald-Vereins angeschlossen. In großer Zahl waren auch die Further Naturfreunde zum Čerchov gekommen. Sie waren ebenfalls vom Gibacht aus gestartet.

 Vom Gibacht aus führte die Strecke zunächst am Pfennigfelsen vorbei zum Drei-Wappen-Felsen, wo die Grenze überschritten wurde. Am Fichtenfels vorbei wurde die Sattelhütte erreicht und über die Waldhütte unter dem Brunnhäusl, besser bekannt als Bendahütte ging es bergwärts an der Ruine des Brunnhäusls vorbei zur Steinwiese und schließlich hinauf zum Gipfel des Čerchov (1042 Meter).


Die Pilger aus Waldmünchen waren in erster Linie über den Čerchov-Steig gekommen. Die böhmischen Wanderer hatten in der Mehrzahl von Capartice aus den Čerchov erklommen, einige hatten auch den anspruchsvollen Anstieg von Pec aus gewählt.


Viele hatte auch die Gelegenheit genützt, mit dem Pendelbus die höchste Erhebung des Böhmisches Waldes zu erreichen. Von Capartice aus war der Bus eingesetzt, welche die Pilger für einen Euro auf den Čerchov und nach der Messe wieder zurück nach Capartice brachte. Von diesem Angebot machten auch viele Deutsche Gebrauch.


Bei der Bergmesse war viel politische Prominenz vertreten. Der Bürgermeister von Domazlice, Miroslav Mach, war mit der Familie zum Čerchov gekommen, besuchte später auch noch die Bendahütte. Ferner waren unter den Gästen auszumachen der Bürgermeister von Hartmanice, Jiri Jukl, und der 2. Bürgermeister von Klenci, Jan Benda. Die bayerische Seite wurde angeführt von 3. Bürgermeister Karl-Heinz Hendl aus Waldmünchen.


 Als Veranstalter der Bergmesse fungierte wieder die KDU-CSL, die alles bestens vorbereitet hatte. Viele Pilger waren schone einige Zeit vor Beginn der Messe auf den Cerchov gekommen und nutzten die Gelegenheit zu einer Einkehr in der von Turmwart Jiri Mathauser gut geheizten Hütte neben dem Kurzturm oder im Bistro am Čerchov. Viele stiegen auch auf den Kurzturm, um
die Aussicht zu genießen. Es war am Sonntagnachmittag bereits recht kühl auf dem Čerchov und kurz vor dem Gottesdienst setzte auch noch ein Regenschauer ein.

Als die hl. Messe begann, hatte der Himmel zum Glück inzwischen seine Schleusen wieder geschlossen. Den beeindruckenden Gottesdienst feierten in Konzelebration mit Bischof Frantisek Radkovsky der Pfarrer von Klenci pod Čerchovem, Libor Bucek, der Stadtpfarrer von Waldmünchen, Wolfgang Häupl und Pater Bernhard Bossert von den Redemptoristen in Cham. Einmal mehr war es überwältigend, als gemeinsam das Glaubensbekenntnis in der jeweiligen
Muttersprache gesprochen wurde. Ebenfalls in den jeweiligen Sprachen wurde gemeinsam das "Großer Gott wir loben Dich" gesungen.


 Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Bischof Radkovsky die Gläubigen beider Nationen herzlich begrüßt und sich auf die Vorhersage verlassen, dass es zwischen 15 Uhr und 18 Uhr nicht regnet. Doch leider wurde die Messe von einem kurzen Regenschauer begleitet, aber die meisten Gläubigen harrten dennoch aus.


In seiner Predigt, die der Bischof auch in deutscher Sprache hielt, nannte er Gott demütig. Dies sehe man darin, dass Gott die Menschen aus seiner Liebe heraus erschaffen habe. Lieben könne man nur in Freiheit, ohne Zwang. "Gott will, dass wir freie Wesen sind in der Liebe", sagte der Bischof. Die Gläubigen sollten immer suchen, was Gott will, wie dies beispielsweise auch im "Vater Unser" zum Ausdruck komme.


Auffallend war dieses Mal, dass viele Gläubige aus dem Nachbarland zur Heiligen Kommunion gingen.


Nach dem Gottesdienst wurden noch gesegnete Brotstücke an die Besucher verteilt. Die meisten Pilger machten sich danach gleich auf dem Heimweg. Forstdirektor Jan Benda hatte es sich auch heuer wieder nicht nehmen lassen, nach dem Gottesdienst noch die Bendahütte zu öffnen, so dass auch hier eine Rast eingelegt werden konnte. Angesichts der kühlen Temperaturen war dort
der Grog das gefragteste Getränk. Zur Unterhaltung trug dort auch Karel Votava mit seinen Gesängen bei.


Rekordbesuch bei der Bergmesse 2009

Von allen Seiten waren die bayerischen und böhmischen Pilger am Sonntag zum Čerchov geströmt, um bei idealem Wetter der traditionellen Bergmesse mit Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen beizuwohnen. Alle waren sich einig: So viele Besucher wie am Sonntag waren es noch nie. Rund 600 Gläubige dürften es gewesen sein, darunter sehr viele aus dem bayerischen Grenzraum, darunter auch der Waldverein, die Bergwacht und die Naturfreunde. Die 18. Bergmesse auf dem Cerchov erlebte zudem eine Premiere: Erstmals zelebrierten sowohl Stadtpfarrer Richard Meier aus Furth im Wald als auch Stadtpfarrer Wolfgang Häupl aus Waldmünchen den Gottesdienst mit.


 Über die bekannten Wanderwege waren die Pilger zum Čerchov gekommen. Viele hatten auch die Gelegenheit genützt, mit dem Bus zur höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes zu kommen. Von Capartice aus wurden nämlich zwei Pendelbusse eingesetzt, welche die Pilger auf den Čerchov und nach der Messe wieder zurück brachten. Von diesem Angebot machten auch viele Deutsche Gebrauch.


Auffallend war am Sonntag, dass viel politische Prominenz aus dem Nachbarland vertreten war. So hatten sich der ehemalige Bürgermeister von Domazlice und jetzige Parlamentsabgeordnete Jan Latka, der ehemalige stellvertretende Regierungspräsident und Parlamentsabgeordnete Vladimir Vilimec sowie der Bürgermeister von Hartmanice, Jiri Jukl und der 2. Bürgermeister von Klenci, Jan Benda eingefunden. Vom Kulturamt der Stadt Domazlice war Stanislav Antos gekommen.


Als Veranstalter der Bergmesse fungierte die KDU-CSL, die alles bestens vorbereitet hatte. Viele Pilger waren schon einige Zeit vor Beginn des Gottesdienstes auf den höchsten Berg des Böhmischen Waldes (Česky Les) angekommen und stiegen dann auf den Kurzturm, von dem sich eine herrliche Rundsicht bot. Die Wanderer konnten zudem ihren Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen durch Getränke, die sie beim Bistro oder beim Aussichtsturm erstehen konnten. Beim Bistro wurde auch eifrig gegrillt, so dass auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt war.
Die aufgestellten Bänke beim Gottesdienst reichten bei weiterem nicht aus, so dass viele Gläubige die Messe im Stehen mitfeiern mussten. Den beeindruckenden Gottesdienst feierten in Konzelebration zusammen mit Bischof Frantisek Radkovsky der Pfarrer von Klenci pod Čerchovem, Libor Bucek, dessen Vorgänger Pfarrer Janusz Romanski sowie die beiden Stadtpfarrer Richard Meier und Wolfgang Häupl. Besonders beeindruckend war es, als parallel in deutscher und tschechischer Sprache das Glaubensbekenntnis gesprochen wurde. Ebenfalls in den beiden Sprachen wurde gemeinsam das "Großer Gott wir loben Dich" gesungen.


Gleich zu Beginn des Gottesdienstes hatte Bischof Radkovsky die Gläubigen beider Nationen herzlich willkommen geheißen Er zeigte sich dabei erfreut über das Zusammentreffen der beiden Nachbarn. In seiner Predigt bemerkte der Bischof, dass Gottes Wort das beste Instrument sei gegen das Böse. Für einen guten Christen reiche es jedoch nicht aus, nur den Gottesdienst zu besuchen. Es sei nicht gut, wenn man schlechte Gedanken habe gegenüber den Nachbarn oder Neid gegenüber den Mitmenschen hege. "Eine fromme Fassade ist zu wenig", verdeutlichte der Bischof, der seine Predigt zweisprachig hielt. Das wichtigste bei einem guten Christen sei die innere Gesinnung. Unser Herz solle rein sein, damit nichts Bösen getan werde gegen anderen Menschen. Es solle täglich eine Gewissenserforschung erfolgen. Abschließend lud der Bischof noch die Gläubigen aus Bayern ein, zum Besuch des Papstes vom 26. bis 28. September nach Tschechien zu kommen.


 Nach dem Gottesdienst wurden noch gesegnete Brotstücke an die Gläubigen verteilt. Die meisten Pilger machten sich danach gleich wieder auf den Heimweg. Forstdirektor Jan Benda hatte es sich auch heuer nicht nehmen lassen, nach dem Gottesdienst noch die Bendahütte zu öffnen, so dass auch hier noch eine Rast eingelegt werden konnte. Die Gemütlichkeit dort genossen auch Stadtpfarrer Richard Meier, der Abgeordnete Vladimir Vilimec und der Bürgermeister von Hartmanice, Jiri Jukl.


Rund 500 Gläubige bei Bergmesse 2008 am Cerchov

Rund 500 Gläubige aus Böhmen und Bayern hatte am Sonntag, 31. August 2008,  das herrliche Sommerwetter zur höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes, dem Čerchov (1042 m) gelockt. Sie waren gekommen, um mit Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen die traditionelle Bergmesse zu feiern, veranstaltet von der KDU-CSL aus Domazlice.


Bereits zum 17. Male wurde nach der Sanften Revolution im Nachbarland diese Bergmesse auf dem großen Platz links vor dem Eingangstor abgehalten. Viele, die seit Jahren die Bergmesse besuchen, meinten, dass noch nie so viele Pilger auf dem Berg waren wir am Sonntag. Überraschend groß war auch die Teilnehmerzahl aus dem Landkreis Cham. Die Further Naturfreunde und der Waldverein waren mit starken Abordnungen zum Čerchov gekommen. Sie hatten vom Gibacht aus den Weg angetreten. Die Waldmünchner Messebesucher kamen
überwiegend über den Čerchovsteig. Die Tschechen waren in erster Linie von Capartice oder von Pec aus aufgestiegen. Viele ältere tschechische Bürger hatten auch die Möglichkeit genützt, mit einem Kleinbus zum Čerchov zu kommen.


 Viele waren schon einige Zeit vor Beginn des Gottesdienstes auf dem höchsten Berg des Böhmischen Waldes (Česky Les) angekommen und stiegen dann auf den Kurzturm, von dem sich an diesem Tag eine herrliche Rundsicht bot. Die Wanderer konnten zudem ihren Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen durch Getränke, die sie beim Bistro oder beim Aussichtsturm erstehen konnten. Beim Bistro wurde auch eifrig gegrillt, so dass auch für das
leibliche Wohl bestens gesorgt war.


Die aufgestellten Bänke reichten dann bei weiterem nicht aus, so dass viele Gläubige die Messe, die mit viertelstündiger Verspätung begann, im Stehen mitfeiern mussten, was bei den sommerlichen Temperaturen schon eine Strapaze darstellte. Ein Mann, der während des Gottesdienstes einen Kreislaufkollaps erlitt, wurde von der Further Bergwachtbereitschaft, die die Veranstaltung bestens betreute, an Ort und Stelle versorgt und sicher in das Tal gebracht.


Bischof Frantisek Radkovsky entschuldigte sein verspätetes Eintreffen damit, dass er zuvor noch einen Kreuzweg in Neudeck eingeweiht habe. Den Gottesdienst feierten in Konzelebration der Pfarrer von Klenci pod Čerchovem, Libo Bucek, der Pfarrer von Domazlice, Miroslav Gierga und der Sekretär des Bischofs, Luca Arcenton. Was den deutschen Teilnehmern sofort aufgefallen war, war die Tatsache, dass heuer erstmals kein Geistlicher aus Furth im Wald bei der Bergmesse vertreten war. Die Fürbitten in deutscher Sprache durfte Siegfried Betz aus Cham vortragen.


Bischof Frantisek Radkovsky wies in seiner Predigt, die er in tschechischer und deutscher Sprache hielt, darauf hin, dass der Messias von Anfang an kein Triumphator war. Er sei den Weg gegangen der Erniedrigung vom Tod bis zur Auferstehung. Jesus habe sein geliebtes Volk überzeugen wollen, dass er der Sohn Gottes ist. Doch das Volk, dem er soviel Gutes getan habe, habe gerufen: Kreuzige ihn. In den Fürbitten hatte der Bischof unter anderem darum gebeten, dass sich die christlichen Werte in Europa durchsetzen. Höhepunkte der Messe waren das Glaubensbekenntnis, das die Gläubigen in ihrer Muttersprache vortrugen sowie das in den beiden Sprachen zum Abschluss gesungene Lied "Großer Gott wir loben dich". Nach dem Gottesdienst wurden gesegnete Brotstücke an die Gläubigen verteilt.


Bürgermeister Karel Smutny aus Klenci hatte auch noch die Gelegenheit genützt, um Bischof Frantisek Radkovsky auf dem Čerchov willkommen zu heißen. Die meisten Messebesucher traten nach dem Gottesdienst gleich den Heimweg an. Forstdirektor Jan Benda hatte es sich nicht nehmen lassen, nach dem Gottesdienst noch die Bendahütte zu öffnen, so dass auch hier noch eine Rast eingelegt werden konnte.

Karl Reitmeier


Rund 300 Gläubige bei Bergmesse 2007 auf dem Cerchov

Die traditionelle Bergmesse auf dem Čerchov lockte am Sonntagnachmittag bei sommerlichen Temperaturen und weiß-blauem Himmel rund 300 Pilger aus Bayern und Böhmen an. Die „Kirchgeherer“ waren von allen Seiten auf die höchste Erhebung des Böhmerwaldes (1042 m) geströmt, die bei ihrem Marsch bereits die ersten Spuren des Herbstes entdeckten, denn es war unübersehbar, dass sich das Laub bereits langsam zu verfärben beginnt. Während die Tschechen entweder über Capartice, Pec oder Česka Kubice den Berg bestiegen, kamen die Wanderer von deutscher Seite in erster Linie über den Gibacht oder gar über die Hochstraße und den Böhmisch Brunnen sowie den Hana-Steig zum Čerchov. Die Pilger aus dem Raum Waldmünchen kamen vorwiegend über den Čerchovsteig, der mit rund fünf Kilometern die kürzeste Verbindung von deutscher Seite aus ist.

 Unter den Gottesdienstbesuchern waren auch viele Wanderer aus Furth im Wald und Umgebung zu finden. Unter anderem nahmen Abordnungen des Waldvereins, der Naturfreunde sowie der Bergwacht teil. In der Schar der tschechischen Pilger befanden sich auch der ehemalige Landrat Pavel Faschingbauer und der 2. Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Karel Bilek. Viele hatten noch vor dem Gottesdienst die Möglichkeit genützt, den Kurzturm zu besteigen und die tolle Aussicht zu genießen. Gerne wurde auch das Angebot angenommen, sich mit Grillspezialitäten vor dem Bistro am Čerchov zu stärken und das kühle böhmische Bier zu genießen. Auch im Kurzturm erfolgte ein Getränkeausschank durch Turmwart Jiri Mathauser.

 Der sympathische Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen war auch in diesem Jahr wieder auf den Cerchov gekommen, um mit den Gläubigen beider Nationen einen zweisprachigen Gottesdienst zu feiern, der um 15 Uhr begann und rund eineinhalb Stunden dauerte. Es zogen zwar einige dunkle Wolken auf, die sich aber ebenso schnell wieder verzogen. Das Rauschen des Buchenwaldes bildete die „Begleitmusik“, als der Bischof die Gläubigen zur Wallfahrt auf dem Wiesengelände links vor dem Eingang zum Čerchovgelände, auf dem Bänke aufgestellt waren, herzlich willkommen hieß. Er entschuldigte sich, dass er nicht zu Fuß auf den Berg gekommen war, weil er zuvor noch einen Gottesdienst in einer anderen Stadt gefeiert hatte und es deshalb zeitlich nicht mehr geschafft habe. Als Konzelebranten standen ihm beim Gottesdienst Kaplan Georg Schwägerl, Pfarrer Janusz Romanski aus Klenci pod Čerchovem, Adam Lodek (Pfarrer von Svihov und Caritas-Präsident in der Diözese Pilsen), Marek Winiarski (Pfarrer in Kralovice), Libor Bucek (Kaplan in Domazlice) und Lucas Arzenton (Sekretär des Bischofs) zur Seite. In den vergangenen Jahren war auch Pfarrer Sebastian Werner stets als Konzelebrant auf den Čerchov gekommen, doch sein gesundheitlicher Zustand erlaubte dies heuer nicht. Der Bischof versäumte es jedoch nicht, Kaplan Georg Schwägerl darum zu bitten, Pfarrer Werner Grüße zu bestellen.

In der Predigt, die er sowohl in tschechischer als auch deutscher Sprache hielt, befasste sich Bischof Radkovsky mit dem Evangelium an diesem Sonntag. Er bemerkte, dass uns Gott nicht züchtigen, sondern uns den Weg zum Heil und Glück zeigen wolle. Radkovsky verwies auf folgende goldene Regel: Was Du nicht willst, was man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu. Wenn man sich Christus zum Wegbegleiter wähle, dann komme Ruhe ins Herz und es komme Licht. Er rief die Gläubigen beider Nationen dazu auf, so zu leben, dass es uns Glück bringt und am Ende zu Gott führt, der auf uns wartet. In den Fürbitten wurde danach um die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Tschechen und Deutschen gebetet Die Lesungen in deutscher Sprache wurden von Wolfgang Scholz vorgetragen. Der feierliche Gottesdienst wurde von einer jungen Orgelspielerin musikalisch umrahmt. Beeindruckend war es, als das „Großer Gott wir loben Dich“ („Boze, chvalime tebe“) angestimmt wurde, das zunächst abwechselnd in Tschechisch und in Deutsch gesungen wurde. Die vierte Strophe sangen Deutsche und Tschechen dann in ihrer jeweiligen Landessprache. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde noch das Lied „Segne Du Maria“ gesungen. Am Ende des Gottesdienstes dankte Bischof Radkovsky allen, die zum Gottesdienst auf den Čerchov gekommen waren. Er wünschte allen einen schönen Rückweg und sprach die Hoffnung ein Wiedersehen im nächsten Jahr aus. 

Karl Reitmeier


Fotos von der Bergmesse 2005 auf dem Cerchov