110-jähriges Jubiläum des Kurz-Turms gefeiert

23. August 2015

Mit rund 500 Gästen (400 davon hatten an diesem Tag auch  den Aussichtsturm bestiegen)  feierte der Touristikclub (KČT) Domažlice am Samstag das 110-jährige Jubiläum  des Kurzturms auf dem Čerchov. Herrschte  vor zehn  Jahren  beim 100-jährigen Turm-Jubiläum furchtbar schlechtes Wetter, so hatte Petrus diesmal einen weiß-blauen Himmel und ideale Temperaturen auf der höchsten Erhebung  des Böhmischen Waldes beschert. Bürgermeister Miroslav Mach als Schirmherr hatte scheinbar einen guten Draht zum Wettergott.  So konnten die zahlreichen Besucher diesmal im Freien sitzen und die Ansprachen hören sowie das begleitende kulturelle Programm mit dem Sängerverein „Haltravan“ aus Klenči pod Čerchovem und einer Folkloregruppe aus Postřekov verfolgen.  Unter den Besuchern befanden sich auch Nachkommen des Reichsratsabgeordneten Dr. Vilěm Kurz, der ein großer Förderer des Touristikclubs Domažlice war und nach dem der Aussichtsturm „Kurzturm“ genannt wird.

Dem Vorsitzenden des Touristikclubs Domažlice, Petr Matějka war es vorbehalten die zahlreichen Besucher zu begrüßen. Sein besonderer Gruß galt Schirmherrn Bürgermeister Miroslav Mach, dem stellvertretenden Vorsitzenden des KČT-Bezirks Pilsen, Václav Zykmund, den  Nachkommen  des ehemaligen Reichsrats-Abgeordneten Dr. Vilěm Kurz mit Jan Kurz an der Spitze sowie dem Leiter der Städtischen Wälder Domažlice,  Forstdirektor Jan Benda.

Forstdirektor Jan Benda bemerkte, dass er eine ganz besondere Beziehung zum Čerchov habe, denn sein Urenkel Jiři Volfík sei von 1945 bis 1948  Pächter der Pasovský-Hütte auf dem Čerchov gewesen.  Ferner sei er  mehr als 20 Jahre Direktor  der Städtischen Wälder  Domažlice, zu dessen Eigentum der Čerchov gehört.  Benda erinnerte an die Gründung des Touristikclubs Domažlice  im Jahre 1893. Noch im gleichen Jahr hätten der Touristikclub Domažlice und der Touristikclub  Prag mit dessen Vorsitzenden Vratislav Pasovský  (er war später der Architekt der Pasovský-Hütte auf dem Čerchov, die 1897 erbaut wurde) eine gemeinsame Wanderung zum Čerchov unternommen.   Die Wandergruppe habe sich am Drei Wappen-Felsen beim Grenzübergang  mit den Wanderern des Waldvereins Furth im Wald getroffen. Man sei von dort weiter   zum Hotel Hohenbogen in Furth im Wald gewandert und dort sei die Idee geboren worden, einen hölzernen 17  Meter hohen Aussichtsturm auf dem Čerchov zu errichten, was bereits im Jahre 1894 erfolgt sei. Erstmals im Jahre 1902  habe sich der  Touristikclub  mit dem Gedanken befasst,  einen  Aussichtsturm aus Stein zu bauen, wobei der Verein großzügige Unterstützung  durch Dr.  Vilěm Kurz erfahren habe. Der schließlich im Jahre 1905 eröffnete Turm sei deshalb auf Beschluss des Touristikclubs Domažlice  zu Ehren seines großen  Mäzens Kurzturm genannt worden. Benda   bemerkte, dass der Čerchov noch immer wie ein Magnet die Besucher anziehe, und dass hier gute Freundschaften zwischen den Wanderern  von beiden Seiten der Grenze entstanden sind.

Václav Zykmund, der stellvertretende Vorsitzende des KČT-Bezirks  Pilsen   sprach in seinem Grußwort die Hoffnung aus, dass der Turm weitere 110 Jahre als Attraktion auf dem Čerchov erhalten bleibt. Bürgermeister Miroslav Mach  sagte, dass er als Ingenieur des Bauwesens gut einschätzen könne, welche Qualität dieser Turm habe und dieser passe  auch wirklich hervorragend in die Landschaft. Er überreichte an einige der Nachkommen von Dr. Vilěm Kurz eine Kerze mit einer verkleinerten Nachbildung des  Aussichtsturms. Diese Rarität erhielten Jan Kurz, Ota Kurz, Vladimír Vaniček, Jan Kejř, Viktor Šima und  Vlasta Horáková-Kurzová.  

Jan Kurz äußerte sich stolz über seinen Großvater,  der diesen Turm gebaut hat. Er überreichte an den KČT-Vorsitzenden  Petr Matějka ein schönes  Buch, das er und Jiří Sekera über den Weiher von Blatna (Rybník na Blatenský)  in  Südböhmen herausgegeben haben.

Bereits zwischen den Begrüßungsworten hatte der Männergesangsverein „Haltravan“ aus Klenči pod Čerchovem einige Kostproben seines sängerischen  Könnens gegeben. Auch nach dem offiziellen  Teil waren es die Männer aus Klenči pod Čerchovem, die in bewährter Manier für die Besucher sangen. Auch ein  Folklore-Ensemble aus Postřekov, bestehend aus vier hübschen Sängerinnen in farbiger Chodentracht und einem Dudelsackspieler sorgten im Verlaufe der Jubiläumsfeier für eine gelungene Unterhaltung für die Besucher. Die Wanderer waren entweder zu Fuß aus allen Himmelsrichtungen zur Jubiläumsfeier am Čerchov gekommen, oder aber sie hatten die Möglichkeit genützt, die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes bequem mit dem Bus zu erreichen. Einige hatten den Čerchov auch mit dem Fahrrad bezwungen.

Am Čerchov bestand jedenfalls  die Gelegenheit,  sich in der Hütte des Touristikclubs oder im Bistro von Lukáš Němeček ausgiebig zu stärken. Alle waren sich einig, dass es eine  schöne Jubiläumsfeier war, die auch wieder die Gelegenheit bot, die deutsch-tschechische Freundschaft zu pflegen. Zur Erinnerung an die Jubiläumsfeier hatte  der Touristikclub  Domažlice mit einem Sonderstempel aufgewartet, der an diesem Tag ein begehrtes Souvenir  war.

Weitere Bilder folgen 


KČT Domažlice feierte 120-jähriges Jubiläum mit rund 500 Gästen

26. August 2013

Lebhaftes Treiben herrschte am Samstag auf dem Cerchov, denn anlässlich seines 120-jährigen Bestehens hatte der Touristikclub  (KCT) Domazlice  zu einem großen Touristentreffen  auf die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes eingeladen, das rund 500 Besucher von beiden Seiten der Grenze angelockt hatte. Der Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Petr Matejka ließ wissen, dass alleine rund 400 Wanderer an diesem Tag den Aussichtsturm bestiegen  haben.  

 Waren die bisherigen Jubiläen stets geprägt von schlechtem Wetter, so strahlte diesmal die Sonne vom Himmel. Der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Miroslav Mach aus Domazlice hatte offensichtlich einen guten Draht zu Petrus. Dem Touristikclub erwiesen auch prominente Gäste die Ehre. So waren gekommen der Vizepräsident des Tschechischen Abgeordnetenhauses, Dr. Jiri Pospisil, der ehemalige Vorsitzende des Tschechischen Touristenclubs, Jan Havelka, Vaclav Zykmund vom KCT-Bezirk Pilsen und der Leiter der Städtischen  Wälder Domazlice, Forstdirektor  Jan Benda.  Auch die Stadt Waldmünchen hatte mit 2. Bürgermeister Josef Brückl  dem Touristikclub die Ehre erwiesen, während von der   Stadt Furth im Wald leider  kein offizieller Vertreter der Stadt anwesend war.  Von der  Touristinformation Furth im Wald waren aber zumindest deren Leiterin Lisa Kager  und Uwe Neumann  zum Cerchov  gekommen.

Der Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Petr Matejka,  hatte die Besucher auf dem Cerchov  willkommen geheißen und einen besonderen Willkommensgruß entbot  er den Gästen aus Bayern. Matejka brachte seine Freude drüber zum Ausdruck, dass der Touristikclub  Domazlice in diesem Jahr auf sein 120-jähriges Bestehen zurückblicken könne und diese nützte er zu einem kurzen Rückblick. Dem Touristikclub sei ein dichtes Netz von touristischen Wegen im Chodenland zu verdanken. Ferner habe der KCT Domazlice unter anderem zwei Hütten auf dem Cerchov errichtet, die jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg  vom Militär beschlagnahmt   und noch vor der Sanften Revolution  durch das Militär  abgerissen wurden.   Matejka bemerkte, dass der KCT kurz nach seiner Gründung innerhalb von 33 Tagen einen Holzturm auf dem Cerchov errichtete, der zehn Jahre später durch einen steinernen Aussichtsturm ersetzt wurde. Der Touristikclub  habe auch Wander-   und Ansichtskarten herausgebracht, ferner  seien Panoramatafeln am Vyheldy, Hradek, Baldov und Vavrinecek errichtet worden.  Ferner erinnerte er an die Veranstaltungen  Öffnen  und Schließen  des Böhmischen Brunnens  sowie an die Equipe-Wanderung  von Klenci nach Furth im Wald und an die Herausgabe eines Buches über den Cerchov. Sehr lobend stellte Matejka  die Zusammenarbeit  mit der Stadt Domazlice heraus.

Der Vizepräsident des Tschechischen Abgeordnetenhauses, Dr. Jiri Pospisil, der schon öfters an den Veranstaltungen am Böhmischen Brunnen teilgenommen hat, zeigte sich erfreut über den Besucheransturm und stellte lobend die hervorragende Arbeit der touristischen Vereine in Böhmen heraus, denen viele markierte Wege zu verdanken seien. Er wünschte dem Touristikclub Domazlice für die weitere Zukunft alles Gute.

Vaclav Zykmund überbrachte dem Touristikclub Domazlice die Grüße des KCT-Bezirks Pilsen zum 120-jährigen Jubiläum, erinnerte  an das letzte Treffen vor zwei Jahren bei schlechtem Wetter  und zeigte sich erfreut über das schöne Wetter, das diesmal beschert wurde.

 Der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Miroslav Mach, sprach die Hoffnung aus,  dass man das Aussehen des Aussichtsturm auf dem Cerchov weiter verbessern könne.   Die Anwesenheit der Gäste aus Furth im Wald und Waldmünchen nützte er dazu, um sich für die Hilfe und Zusammenarbeit bei der Sanierung des Aussichtsturms zu bedanken. Anschließend überreichte Mach   Präsente (den Aussichtsturm als Kerze) an Personen, die sich um den Cerchov verdient gemacht haben. Es waren dies  Petr Matejka, Karel Bílek, Svatopluk Doubek, Vera Kuzelkova, Jaromír Krcma, Direktor  Jan Benda sowie von deutscher Seite  Karl Reitmeier.

Der ehemalige Vorsitzende des Tschechischen Touristikclubs, Jan Havelka, beleuchtete die Geschichte des KCT Domazlice auf dem Cerchov und  rief Persönlichkeiten in Erinnerung, die sich hier verdient gemacht haben.

Vizebürgermeister Josef Brückl überbrachte die Glückwünsche der Stadt  Waldmünchen  und stellte fest, dass der Cerchov Bayern und Böhmen über Jahrhunderte weg verbinde. Er wies darauf hin, dass Waldmünchen die einzige Stadt in Bayern sei, die im Böhmerwald liegt.  Die  Waldmünchner würden  den Cerchov deshalb auch als ihren Hausberg sehen.  Brückl hatte mit  Josef Eisenhart   einen inzwischen 86-jährigen Waldmünchner mitgebracht, der als Fünfjähriger  das erste Mal auf dem Cerchov war.  Brückl bedankte sich für die gute Nachbarschaft und die Freundschaft. Selbst zu Zeiten des Kalten Krieges habe es immer gute Beziehungen gegeben, nachdem Wasserquellen für die  Stadt Waldmünchen im Cerchov-Gebiet liegen. Er wünschte    dem KCT für die Zukunft alles Gute.

Für die gesangliche und  musikalische  Umrahmung der Jubiläumsfeierlichkeiten sorgten der Männergesangsverein Haltravan sowie Damen des Folkloreensembles aus Postrekov in ihren schönen chodischen Trachten.

 

 


Lukáš Němeček feierte mit vielen Freunden sein 10-jähriges Jubiläum

Juli 2013

Auf seine zehnjährige Tätigkeit als Wirt des Bistros am Čerchov konnte Lukáš Němeček  zurückblicken und zur großen Jubiläumsfeier   hatten sich bei hochsommerlichen   Temperaturen viele Besucher von beiden Seiten der Grenze eingefunden. Die einen kamen mit dem Bus, die anderen mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Für das leibliche Wohl war bestens vorgesorgt mit einer Sau am Spieß, die in einem Grill gebraten wurde. Das Fleisch war sehr schmackhaft und alle fanden nur lobende Worte für das knusprige Fleisch. So war es kein Wunder, dass bis zum Abend  nur noch das Knochengerüst des Schweins vorhanden war. Gefragt waren aber auch die gegrillten Klobasas. Zum Ausschank kamen Bier vom Fass und alkoholfreie Getränke.

 Lukáš Němeček wurde bei der Verköstigung der Besucher fleißig unterstützt von  zahlreichen Helfern, so dass niemand lange auf Speis und Trank warten musste. Auch für die musikalische Unterhaltung der Gäste war durch zwei Mitwirkende der Kapelle Sedmihorka bestens gesorgt. Lukáš Němeček zeigte sich mit dem Besuch nicht  ganz zufrieden, denn viele hatten scheinbar bei der Hitze einem Badbesuch den Vorzug gegeben.

 Damit sind aber die Jubiläumsfeierlichkeiten am Čerchov für dieses Jahr noch nicht  abgeschlossen. Der Touristikclub (KČT) Domažlice feiert unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Miroslav Mach am Samstag, 24. August, sein 120-jähriges Bestehen mit einem großen Treffen ab 12 Uhr auf dem Čerchov, zu dem ein Sonderstempel angefertigt wird. Dazu ist folgendes Programm vorgesehen: Begrüßung durch den Vorsitzenden des KČT Domažlice,  Petr Matějka sowie Grußworte von Bürgermeister Miroslav Mach und Senator Jan Látka. Anschließend Darbietungen durch den Männergesangsverein Haltravan aus Klenči sowie Sängerinnen der Folkloregruppe aus Postřekov. Während des Treffens werden Souvenirs und Erfrischungen verkauft. Der Aussichtsturm ist an diesem Tag von 10 Uhr  bis 17 Uhr geöffnet.

 Bereits vom 9. bis 12. August findet im Refektorium des Augustiner-Klosters am Eingang des Stadtplatzes von Domažlice eine Fotoausstellung zum Thema "Am Anfang war der Čerchov" statt. Präsentiert werden   Fotos von den KČT-Mitgliedern Petr Matějka, Petr Bílek, Miroslav Ryšánek  und Karl Reitmeier.    

Marcela Boubelová 100 000. Besucherin auf dem Čerchov

Bei der Jahreshauptversammlung des Touristikclubs (KČT) Domažlice im Januar 2012  war schon die Rede davon, dass der Čerchov in diesem Jahr den 100 000. Besucher  seit der  Wiedereröffnung des Aussichtsturms am 16. Juli 2000 erwartet. Dieser historische Moment war nun am Mittwoch, 22. August, gegen 11 Uhr:    Der Touristikclub Domažlice, der für den Unterhalt des Aussichtsturms verantwortlich zeichnet, konnte den 100 000. Besucher am Čerchov begrüßen. Es war dies die 28-jährige Marcela Boubelová aus Stankov, die gemeinsam mit ihrem Mann Pavel das erste Mal die mit 1042 Metern   höchste Erhebung des Böhmischen Waldes (Česky Les) erklommen hatte. Bei ihr war natürlich die Überraschung groß, als sie der KČT-Vorsitzende Petr Matějka informierte, dass sie die magische Zahl von 100 000 Besuchern erreicht hat. Matějka überraschte die Jubiläumsbesucherin mit dem Buch „Jak  šel čas na Čerchově“ (Wie die Zeit vergeht am Čerchov) und einem Reiseführer. Ferner erhielt sie eine kostenlose Bewirtung  und zudem wird ihr per Post noch eine Urkunde zugeschickt, die sie als 100 000. Besucherin auf dem Čerchov ausweist.

Nach der sanften Revolution im Nachbarland  im Herbst 1989 wurden  im Oktober 1996 die Bemühungen des Touristikclubs Domazlice zur Rückübereignung des Grundstücks und des Aussichtsturms eingeläutet. Die Verhandlungen gestalteten sich zunächst sehr schwierig und es dauerte  einige Zeit, bis nach einem umfangreichen Schriftverkehr erst am 1. November 1999  tatsächlich die Rückgabe des  so genannten Kurz-Turms (benannt nach dem Reichsratsabgeordneten Dr. Vilem Kurz) an den Touristikclub Domažlice erfolgte, worüber natürlich große Freude herrschte, sowohl auf  tschechischer als auch deutscher Seite. Voller Elan wurden sofort die notwendigen umfangreichen Sanierungsmaßnahmen gestartet, denn das Militär hatte den Aussichtsturm in einem katastrophalen Zustand hinterlassen. Am 16. Juli 2000 war es bereits soweit: Der Kurzturm  wurde im Rahmen einer schönen Feier wieder feierlich eröffnet und auch Tausende von Deutschen strömen seitdem wieder zum Čerchov.  Sicherlich sind seitdem weit mehr als 100 000 Besucher   in das ehemals hermetisch abgeriegelte Militär-Areal gekommen, doch es werden nur die Gäste registriert, die auch eine Eintrittskarte für den Besuch des  Turms  kaufen. Im Jahre 2011 waren 7450 Turmbesucher gezählt worden und damit 381 mehr als noch im Jahre  2010. Der Anstieg der Besucher wurde auf die im Jahre 2011 eingeführte Buslinie zum Čerchov zurückgeführt.

Der Vorsitzende des Touristikclubs Domažlice, Petr Matějka ließ wissen, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr schon seit dem Frühjahr mit viel Spannung beobachtet wurden. Am Mittwoch hatte es sich nun abgezeichnet, dass der 100 000. Besucher kommen wird und so hatte sich Petr Matějka zum Čerchov begeben, um den Jubiläumsgast zu begrüßen.  Die Meteorlogen hatten für diesen Tag zwar für den ganzen Tag starken Regen vorausgesagt, doch dies war nicht eingetroffen. Nach einem starken Sturm am Morgen hatte es sich aufgeklart und Matějka rechnete schon damit, dass am Mittwoch mehr Menschen kommen würden, als an den beiden vorausgegangenen Tagen, an denen tropische Hitze geherrscht hatte. Er sollte Recht behalten.

Marcela Boubelová war mit ihrem Ehemann Pavel von Capartice aus zum Čerchov aufgebrochen. Nach rund 45-minütiger Gehzeit hatten sie das Ziel erreicht und Marcela Boubelova löste ihre Eintrittskarte zur Turmbesteigung. Groß war natürlich die Überraschung bei ihr, als sie erfuhr, dass sie die 100 000. Besucherin ist.  „Das ist wirklich eine angenehme Überraschung“, meinte sie spontan. Ihren zwei Jahre alten Sohn hatten sie zuhause gelassen, im März erwartet die Familie übrigens das zweite Kind. Es habe sich trotz der nicht guten Aussicht an diesem Tag gelohnt, zum Čerchov zu kommen, meinte Marcela Boubelová angesichts der Geschenke, die sie erhalten hatte.

KČT-Vorsitzender Petr Matějka zeigte sich zufrieden, die magische Zahl nach zwölf Jahren erreicht zu haben. Er verhehlte nicht seine Enttäuschung darüber, dass der Böhmerwald in den Medien leider mehr Berücksichtigung finde als der Böhmische Wald. Der Böhmische Wald werde von den Medien  ein wenig vernachlässigt, was dieser nicht verdient habe, so der KČT-Vorsitzende.

Wann er mit dem 200 000.  Besucher rechnet, darauf wollte sich Matějka nicht festlegen. Da will  er sich überraschen lassen. Eines ist aber sicher: Der Čerchov wird auch in den kommenden  Jahren ein Besuchermagnet bleiben  und wird dabei sowohl von Tschechen als auch Deutschen erklommen werden. 

 

KČT-Vorsitzender Petr Matějka überreicht der 100 000. Besucherin Marcela Boubelová Buchgeschenke

Touristikclub Domazlice feierte 10-jähriges Jubiläum der Rückübereignung des Kurzturms

Das zehnjährige Jubiläum der Rückübereignung des Aussichtstums und eines Teils des Geländes auf dem Čerchov war für den Touristikclub Domazlice ein freudiger Anlass, um  zu einem großen Touristentreffen auf den höchsten Berg des Böhmischen Waldes einzuladen. Es wurde zu diesem Jubiläum zwar ein strahlend blauer Himmel beschert, doch in 1042 Meter Höhe wehte ein kalter Wind, so dass die Feierlichkeiten in den Garagentrakt des Touristikclubs verlegt werden mussten. Rund 250 Wanderer hatten sich eingefunden, darunter auch einige aus
dem benachbarten bayerischen Gebiet.


Der Vorsitzende des Touristikclubs (KCT) Domazlice hieß zur Jubiläumsfeierneben den Wanderern von beiden Seiten der Grenze auch 2. Bürgermeister Pavel Wolf aus Domazlice, Ing. Josef Votava vom KCT-Kreis Pilsen, den Tourismusamtsleiter Jürgen Friedl als Vertreter der Stadt Furth im Wald und eine Abordnung des Further Waldvereins mit 2. Vorsitzenden Gerhard Hoch an der Spitze willkommen. Im Verlaufe der rund zweistündigen Feierlichkeiten kam auch Bürgermeister Franz Löffler aus Waldmünchen zum Čerchov, um dem Touristikclub persönlich die Ehre zu erweisen. Dabei zeigte er sich sehr sportlich, denn er hatte zusammen mit seiner Tochter auf dem Mountainbike den Berg erklommen. Matejka sprach von einem bedeutenden Tag, denn es könne an das zehnjährige Jubiläum der Rückgabe des Kurzturms und eines Teil des Geländes am Čerchov an den Touristikclub Domazlice erinnert werden. In den letzten zehn Jahren habe sich am Čerchov vieles verändert und es sei auch der Aussichtsturm renoviert worden, der seitdem 72000 Besucher verzeichnen konnte. Viele Begeisterte und Freiwillige sowie Sponsoren hätten die Renovierung ermöglicht.


2. Bürgermeister Pavel Wolf bezeichnete den Čerchov als "wichtige Dominante" des Oberpfälzer Waldes und des Grenzgebietes. Der Gipfel sei immer gut geeignet für Treffen der Wanderer von beiden Seiten. Im Mittelpunkt des Geländes stehe der Kurzturm. Wolf bemerkte, dass in dunklen Zeiten die Touristen nicht zum Čerchov durften, weil dieser von der tschechischen Armee besetzt war. "Wir freuen uns, dass wir nun wieder auf diesen Berg können und den Turm besteigen können", sagte der Vizebürgermeister aus Domazlice. Er kündigte an, dass die Stadt Domazlice die Situation auf dem Čerchov weiter verbessern wolle. Aus diesem Grunde würden derzeit Verhandlungen mit dem Militär laufen. "Wir haben große Pläne", ließ Wolf wissen. Diesbezüglich werde auch eng mit den Städtischen Wäldern Domazlice zusammengearbeitet.
Dabei stellte er insbesondere die Arbeit von dessen Direktor Jan Benda heraus. Gemeinsam mit ihm werde versucht in den Wäldern um den Čerchov alles schöner zu machen.


Ing. Josef Votava vom KCT- Kreis Pilsen lobte die Arbeit des Touristikclubs Domazlice und überraschte Petr Matejka mit einer Keramikglocke.


Zu dem Jubiläumstreffen war auf dem Čerchov reichlich für Speisen (gegrillte Gockerl und Döner) und Getränke gesorgt. Besonders schmackhaft waren natürlich die frischen Kolatschen. Die Kapelle "Chodovanka" unter der neuen Leitung von Vlastimil Konrady spielte gekonnt chodische Volkslieder und der Männergesangsverein "Haltravan" aus Klenci erfeute mit seinem erfrischenden Gesang.


Der Touristikclub Domazlice hielt auch ein Gedenkblatt zu diesem Jubiläum bereit, das ein begehrtes Souvenir war. Das wichtigste aber war einmal mehr, dass die Freundschaft zwischen bayerischen und   tschechischen Wanderern wieder einmal gepflegt werden konnte, und dafür ist der Čerchov immer ein guter Platz.

Karl Reitmeier

 

Čerchov soll Ausstrahlungspunkt im Chodenland werden

Touristikclub Domazlice feierte Jubiläen der Pasovsky-Hütte (100 Jahre) und der zweiten Berghütte (80 Jahre) – Leider wurden sie 1989 abgerissen

Der Touristikclub Domazlice hat einfach kein Glück mit dem Wetter. Immer wenn ein Jubiläum ansteht, dann hüllt sich der Čerchov im Nebel und es ist nasskalt.  Das war schon beim 100-jährigen Jubiläum des Aussichtsturms vor zwei Jahren  so, beim zweifachen Jubiläum am vergangenen Samstag  (100 Jahre Pasovsky-Hütte und   80 Jahre  Bau der zweiten Berghütte) präsentierte sich der Čerchov wieder von seiner ungemütlichen Seite. Die Mühen der Organisation wurden damit nicht belohnt, denn obwohl das Jubiläum mit der Bezirkswanderung des Kreises Pilsen verbunden war, kamen die Wanderer nicht in der erhofften Zahl.

Doch es gibt auch einige Unentwegte, die jedem Wind und Wetter trotzen. So war das Zelt, das die FFW Domazlice aufgebaut  hatte, damit man vor Wind und Regen geschützt war,  recht gut gefüllt. Der Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Petr Matejka, bedankte sich bei allen, „die bei diesem Sauwetter gekommen sind“.  Sein besonderer Gruß galt Ing. Vaclav Zykmund als Vorsitzender des Tschechischen Touristkclubs, Kreis Pilsen, Bürgermeister Miroslav Mach aus Domazlice, Bürgermeister Franz Löffler aus Waldmünchen, 2. Bürgermeister Jan Benda aus Klenci,  der Abordnung des Waldvereins aus Furth im Wald sowie dem früheren Senator Petr Smutny in seiner neuen  Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins zum Schutz der Waldgebiete.

In einem Gedenken erinnerte Matejka an den verstorbenen Further Bürgermeister Reinhold Macho und würdigte dessen Verdienste bei den Begegnungen.

Matejka ging danach kurz auf die Geschichte des Cerchov ein. Er erinnerte daran, dass die erste Hütte am 8. Juni 1907 im Chodenstil erbaut wurde. Am 7. August 1927 sei eine weitere Berghütte erbaut worden, die schon ausgestattet war mit Zentralheizung und Wasserleitung. Beide Hütten hätten eine „komplizierte Geschichte“.   Sie seien von 1938 bis 1989 nicht mehr zugänglich gewesen, mit Ausnahme von  1945 bis 1950. Leider seien beide Hütten im Jahre 1989 dem Erdboden gleichgemacht worden.

Aber auch die Gegenwart  nannte Matejka  kompliziert, denn die Eigentumsverhältnisse auf dem Cerchov teilt sich der Touristikclub mit der Stadt Domazlice, der Stadt Klenci und auch das Verteidigungsministerium ist im Besitz von zwei Gebäuden. Besucher des Cerchovs würden oft darüber klagen, „dass hier nicht alles so in Ordnung ist“. Dem Touristikclub gehören nur der Aussichtsturm und die angebaute Hütte sowie ein kleines Grundstück vor dem Turm. Im Rahmen seiner Möglichkeiten versuche der Touristikclub das Beste aus dem Turm und der Hütte  zu machen.  Er nützte die Möglichkeit, um sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung zu bedanken. Matejka versicherte zudem, dass trotz der finanziellen Schwierigkeiten alles getan werde, damit der Cerchov wieder ein Ausstrahlungspunkt des Chodenlandes wird.

Bürgermeister Miroslav Mach aus Domazlice nahm die Schuld für das schlechte Wetter auf sich. Er sagte zu, dass die Stadt Domazlice nach Lösungen suche, um auf dem Cerchov Verbesserungen zu erreichen. Er wollte jedoch keine konkreten Versprechungen machen sagte aber auch treffend, „dass das Cerchov das Schönste ist, was wir in unserer Gegend haben“.

Bürgermeister Franz Löffler aus Waldmünchen meinte scherzhaft, dass die Verantwortlichkeit für das Wetter geklärt sei, aber noch nicht die Zuständigkeit für die Sanierung der Gebäude auf dem Cerchov. Zu den tschechischen Freunden gewandt sagte er, „dass es für uns Bayern etwas Besonderes ist, diesen Berg erleben zu dürfen“. Dies umso mehr, dass dieser Berg mehr sei als eine geographische Erhebung. Dieser Berg sei eine Brücke, wo sich die Menschen diesseits und jenseits der Grenze nun begegnen dürften. Löffler, bekennender Cerchov-Fan,  verdeutlichte, „dass es unsere Aufgabe ist, gemeinsam daran zu arbeiten, dieses Gelände noch besser zugänglich zu machen“.  Schon an der Sanierung des Turms habe man sich mit einem bescheidenen finanziellen Beitrag beteiligt. Löffler vertrat die Ansicht, dass das Aktionsbündnis Cerchov die Möglichkeit habe, neben der Begegnung der Menschen eine touristische Freizeitregion auf dem Cerchov auf den Weg zu bringen. Das Waldmünchner Stadtoberhaupt sprach von einem Meilenstein,  dass ab 1. Januar 2008 alle Grenzkontrollen wegfallen. Dies bedeute, dass auf allen Wegen  die Grenze überschritten werden könne.  Dies bedeute ein weiter verbindendes Element.

Ex-Senator Petr Smutny in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins zum Schutz der Waldgebiete erinnerte daran, dass der Cerchov früher auch für das tschechische Volk nicht zugänglich war. Jetzt sei dieses  Gebiet so wertvoll, dass es vor zwei Jahren unter Naturschutz gestellt wurde.  Er versprach alles zu tun, damit es in diesem geschützten Gebiet weiter aufwärts geht. Dabei dürfe aber keine Missachtung der Natur geschehen.

Der Vorsitzende des Tschechischen Touristikclubs, Kreis Pilsen, Vaclav Zykmund, zeigte sich erfreut, dass trotz des schlechten Wetters noch so viele Wanderer gekommen waren. Er informierte, dass der Tschechische Touristenverein Domazlice in fünf Jahren  sein 120-jähriges Bestehen feiern könne und er sprach die Hoffnung aus, dass bis dahin viel geschaffen werden kann  und dass dann auch schöneres Wetter ist. Er wünschte dem Cerchov, dem Turm und allen Bauten auf dem Gelände, dass sie auch von den staatlichen Organen  gut gepflegt werden. Einen besonderen Dank richtete er an den Touristikclub Domazlice für die Ausrichtung dieser Jubiläumsfeierlichkeiten.

Der 2. Vorsitzende des Waldvereins, Gerhard Hoch, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, den Vorsitzenden des Touristikclubs Domazlice zu den beiden Jubiläen noch persönlich zu beglückwünschen. Bleibt noch zu erwähnen, dass als  ausgezeichneter Dolmetscher  einmal mehr Josef Thums fungierte.

Anschließend wurde es trotz des schlechten Wetters so richtig zünftig im Zelt, denn die Kapelle „Chodovanka“ unter der Leitung von Antonin Konrady und der Gesangsverein  „Haltravan“ aus Klenci unter der Regie von Jan Holoubek sorgten für schwungvolle Musik und erfrischenden Gesang. Und es zeigte sich bei diesem Jubiläum auch wieder, dass sich die böhmischen und bayerischen Wanderer trotz aller Sprachbarrieren glänzend  verstehen.

Karl Reitmeier

Auf dem Čerchov werden zwei Jubiläen gefeiert - Bezirkswandertag des Tschechischen Touristenclubs, Bezirk Pilsen, am 8. September 2007

 Gleich zwei Jubiläen kann der Touristikclub Domazlice in diesem Jahr feiern. Zum einen das 100-jährige Jubiläum der Errichtung der Pasovsky-Hütte, und zum anderen das 80-jährige Jubiläums des Baus einer zweiten Berghütte. Sowohl die Pasovsky-Hütte als auch die zweite Berghütte wurden noch im Jahre 1989, kurz vor der Sanften Revolution im Nachbarland durch das Militär abgerissen, was den Touristikclub Domazlice noch heute mächtig ärgert. Die beiden Jubiläen wurden zum Anlass genommen, den Bezirkswandertag des Tschechischen Touristikclubs, Bezirk Pilsen, auf den Čerchov durchzuführen. Dieser geht am Samstag, 8. September, über die Bühne.

Nachdem am 15. Juli 1894 der hölzerne Aussichtsturm auf dem Čerchov der Öffentlichkeit übergeben worden war, dachten die Wanderer aus Domazlice noch im gleichen Jahr über den Aufbau einer Schutzhütte nach. Den Plan zeichnete Architekt Pasovsky kostenlos. Am 13. Juni 1897 konnte die Schutzhütte, bestehend aus vier Zimmern und zwölf Betten ihrer Bestimmung übergeben werden. Architekt Pasovsky hatte die Einrichtung für das Hauptzimmer gestiftet und die Schutzhütte wurde aufgrund der großen Verdienste des engagierten Architekten „Pasovsky-Hütte“ genannt. Der erste Pächter dieser Schutzhütte war Stepan Frey aus Stary Postrekov. Im Jahr 1903 war in der Nähe des Pasovsky-Hütte ein hölzerner Pavillon aufgestellt worden. 1905 bekam die Pasovsky-Hütte einen neuen Pächter. Er hieß Josef Mauer und dieser blieb dort bis 1922. Für die Versorgung der Hütte nahm er einen Esel mit Namen Sonja zu Hilfe. Danach folgte als Pächter die Familie Konas.

 In den Jahren 1925 bis 1927 wurde eine zweite Berghütte auf dem Čerchov erstellt. Auch die im Jahre 1897 gebaute Pasovsky-Hütte wurde durch eine neue erstellt, in der es 30 Betten gab. Die neue Berghütte wurde am 7. August 1927 eröffnet. Es fand auch ein großes Fest statt, an dem sich auch bayerische Wanderer beteiligten. Auch diesmal werden beim Jubiläum wieder bayerische Wanderer mit dabei sein und die deutsch-tschechische Freundschaft pflegen. In die neue Berghütte wurde der elektrische Strom eingeführt und zwei Jahre später auch eine Zentralheizung eingebaut. Den Čerchov besuchten in der Folgezeit immer mehr Menschen. Das Tauser Wochenblatt „Der Bote vom Čerchov“ berichtete, dass es im Jahr 1898 mehr als 3000 Wanderer waren.

Der Further Waldverein beteiligt sich am morgigen Samstag an diesen Jubiläumsfeierlichkeiten, verbunden mit dem Bezirkswandertag des Clubs der Tschechischen Touristen, Bezirk Pilsen. Anlässlich der beiden Jubiläen findet um 12 Uhr vor dem Kurzturm eine Feier statt. Es treten dabei folkloristische Gruppen aus Klenci pod Čerchovem und Domazlice auf. Die Mitglieder des Waldvereins oder sonstige Interessenten treffen sich morgen, Samstag, um 9.30 Uhr am Bahnhof. Es wird von dort in Fahrgemeinschaften zum Gibacht gefahren. Vom Gibacht Wanderung zum Čerchov und Teilnahme an der Jubiläumsfeier. Während der Jubiläumsfeierlichkeiten gibt es auch einen Souvenirverkauf.

Karl Reitmeier

Gedenkfahrt des Automobilclubs Cesky Les am 8. Juli 2007

Vor 100 Jahren (am 6. Juli 1907) fuhr das erste Automobil auf den 1042 Meter hohen Čerchov. Dieses Jubiläum nahmen der Auto- und Motorrad-Oldtimer-Club  Česky Les sowie  der Veteranen-Car-Club Pilsen zum Anlass, am 7. Juli 2007 eine Gedenkfahrt auf die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes durchzuführen. Gegen 11.30 Uhr trafen die ersten Fahrzeuge ein und es hatten sich auch viele Zuschauer aus Tschechien und Deutschland eingefunden, die sich begeistert von den Fahrzeugen zeigten, die ihre Besitzer sauber herausgeputzt hatten.  Da schlug das Herz eines jeden Oldtimer-Freundes höher. Bis gegen 13.30 Uhr hielten sich die Fahrer mit ihren kostbaren fahrbaren Untersätzen  am Čerchov auf, ehe sie wieder die Rückreise antraten. Auch ein Fahrer aus Deutschland war mit seinem Oldtimer gekommen. Unsere Bilder vermitteln einen Eindruck von der gelungenen Jubiläumsgedenkfahrt.

Bei der Oldtimer-Gedenkfahrt zum Cerchov am 8. Juli 2007 und wenige Stunden später beim Waldarbeiter-Fest in Pec haben sich Karel Thomayer (links) und Karl Reitmeier das erste Mal getroffen und verstanden sich sofort prächtig.

Vor 100 Jahren fuhr das erste Automobil auf den Cerchov - Zum Jubiläum am Samstag, 7. Juli 2007, Oldtimer-Treffen - - Gedenktafel wird am Aussichtsturm installiert

Vor 100 Jahren fuhr das erste Automobil auf den Cerchov. Dieses Jubiläum nimmt der Oldtimer-Club Cesky Les zum Anlass, am kommenden Samstag eine Oldtimer-Fahrt auf die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes zu unternehmen. Die Fahrzeuge werden voraussichtlich zwischen 12 und 13 Uhr auf dem Cerchov eintreffen und sich dort präsentieren. Nach der Fahrt auf dem Cerchov wollen sich die Fahrer zudem im Bistro stärken.


Wie der Vorsitzende des Touristenclubs Domazlice, Petr Matejka mitteilte, unternahm das Ehepaar Kabatovi aus Pilsen am 6. Juli 1907 mit seinem Freund Magister Vysin mit einem Automobil der Marke Laurin & Klement eine Fahrt zum Čerchov. Diese Fahrt war als Test gedacht, ob sich das Fahrzeug zu einer Fahrt in die Alpen eignet. Um es vorweg zu nehmen, der Test ging erfolgreich über die Bühne.


Der Automobilclub Česky Les will das Jubiläum zum Anlass nehmen, um die gute Qualität dieser alten Fahrzeuge noch einmal zu testen. Was lag da näher, als nochmals eine Fahrt zum Čerchov zu unternehmen. Mit dieser Gedenkfahrt wollen sich die Veranstalter auf die Spuren der Pioniere des Automobilbaus begeben. Sie treffen sich zunächst in Capartice und starten dann mit ausgewählten Autos, die bis 1930 hergestellt wurden, die Fahrt zum Čerchov. Dort wollen die Veranstalter dann eine Gedenkplatte zur Erinnerung an dieses Jubiläum am Aussichtsturm anbringen. Die Veranstalter würden sich freuen, wenn sich zu diesem Jubiläum viele Oldtimer-Freunde auf dem Čerchov einfinden würden.


Interessant ist ein Blick in die Firmengeschichte, aus der die Automobilfirma Skoda hervorgegangen ist. In der Woche vor Weihnachten 1895 nahmen der Mechaniker Vaclav Laurin und der Buchhändler Vaclav Klement in Mlada Boleslav die Produktion von Fahrrädern auf. Diese wurden in der damals national geprägten Atmosphäre des ausgehenden 19. Jahrhunderts "Slavia" genannt. Weniger Jahre später, 1899, begann die Firma Laurin & Klement mit der Herstellung von Motorrädern, die bis nach England exportiert wurden. Schon 1904 stellte man ein leistungsstarkes 4-Zylinder-Motorrad mit 570 ccm vor. Zahlreiche internationale Rennsiege begründeten den guten Ruf der Firma, darunter die offizielle Weltmeisterschaft im Jahre 1905. Gleichzeitig wurden L & K-Motorräder in Deutschland in Lizenzfertigung nachgebaut. Nach ersten Versuchen um die Jahrhundertwende erfolgte im Jahre 1905 die Fertigung von Automobilen. Das erste Fahrzeug, die Voiturette A, war der Beginn einer wahren Produktoffensive. 1907 bot man schon neun verschiedene Modelle an, vom kleinen V 2-Zylinder Pkw über einen 4-Zylinder-Rennwagen bis hin zu Transportern und Omnibussen. Gleichzeitig wurde der erste Straßen 8-Zylinder mit 4,9 Liter Hubraum entwickelt und die Firmenbegründer wandelten das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Die AG wuchs zum größten Automobilhersteller im Kaiserreich Österreich-Ungarn, die Fahrzeuge wurden darüber hinaus in die ganze Welt exportiert.


In den zwanziger Jahren war die Produktion auf zahlreiche Pkw- und Lkw-Typen, Busse, Flugzeugmotoren und landwirtschaftliche Maschinen angewachsen. Zur weiteren Stärkung der Marktposition fusionierte das Unternehmen 1925 mit den Skodawerken aus Pilsen. Fahrzeuge mit 4-, 6- und 8-Zylindern entstanden unter dem neuen, gemeinsamen Firmenlogo Skoda. Schon 1930 wurde die Produktion von Automobilen im Rahmen des Skoda-Konzerns als selbständige Automobilindustrie-Aktiengesellschaft ausgegliedert. Mit den Fahrzeugtypen Popular, Rapid, Favorit und Superb schaffte man ab 1934 eine neue, erfolgreiche Fahrzeuggeneration mit modernem Zentralrohrrahmen-Chassis, OHV-Motoren und verfeinerte Technik. Diese Entwicklung wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, der das zivile
Herstellungsprogramm zum Erliegen brachte. Neben der Herstellung einzelner Waffenteile wurden hauptsächlich verschiedene Arten von Kübelwagen, 4-Rad angetriebene Geländewagen sowie die schweren Schlepper RSO montiert. 1946 wurde das Unternehmen als AZNP Skoda verstaatlicht. Nach der politischen Wende im Jahre 1989 nahm Skoda in Mlada Boleslav unter neuen marktwirtschaftlichen Bedingungen die Suche nach einem starken ausländischen Partner auf, um das Unternehmen langfristig abzusichern und wieder international wettbewerbsfähig zu machen. Im Dezember 1990 entschied sich die tschechische Regierung für Volkswagen. Am 16. April 1991 nahm das neue Gemeinschaftsunternehmen als Skoda automobilova a.s. seine Tätigkeit auf und wurde neben VW, Audi und Seat zum vierten Markt des Konzern.

Feier 100 Jahre Kurz-Turm auf dem Čerchov im Jahre 2005

Trotz dichtem Nebel und ungemütlichem Wetter  hatten sich am 10. September 2005 rund 500 Besucher zur großen Jubiläumsfeier anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Kurz-Turms auf dem Čerchov eingefunden. Die Stadt Waldmünchen war vertreten mit 3. Bürgermeister Karl-Heinz Hendl und die Stadt Furth im Wald mit 3. Bürgermeister Erich Pongratz. Es war eine sehr gelunge Feier und der Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Petr Matějka gab einen interessanten geschichtliche Rückblick. Für die musikalische Unterhaltung sorgte in bewährter Manier die Kapelle Chodovanka und der Männergesangsverein Klenči sang Lieder.