02. Januar 2015
Bereits zum 17. Male hatte der Touristikclub Domažlice zu seiner Neujahrswanderung eingeladen, bei der sich die Wanderfreunde von beiden Seiten der Grenze am Čerchov, der höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes (1042 m) ein Stelldichein geben. Es schöner Brauch ist es mittlerweile geworden, dass sich zu diesem Treffen auch die Bürgermeister aus den Grenzstädten Domažlice, Klenči pod Čerchovem, Furth im Wald und Waldmünchen einfinden, um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen. Heuer war auch Landrat Franz Löffler gekommen, der dazu noch den Feuerwehrkommandanten Claude Biedermann und dessen Gemahlin Annmarie aus Waldmünchens französischer Partnerstadt Combourg mitgebracht hatte. Es war auch diesmal wieder ein freundschaftliches Miteinander und die tschechischen Touristen freuten sich insbesondere über den Auftritt von Franz Prifling, der als Nachtwächter verkleidet dem Touristikclub Domažlice mit seinem Sprüchlein die besten Neujahrswünsche übermittelte.
Die Anfahrt nach Capartice gestaltete sich heuer nicht einfach, denn auf tschechischer Seite waren die Straßen am Vormittag zum Teil noch spiegelglatt. Trotzdem hatten nach Schätzung des Vorsitzenden des Touristikcubs Domažlice, Petr Matjěka, rund 300 Wanderer den rund 4,5 Kilometer langen Weg zum Čerchov angetreten. Der Further Bürgermeister Sandro Bauer hatte sich mit seiner Frau Tanja zum offiziellen Abmarsch der traditionellen Neujahrswanderung um 10 Uhr auf dem Parkplatz in Capartice eingefunden und es ist ebenso traditionell, dass der Further Bürgermeister nicht selber mit dem Auto nach oben fährt, sondern zu Fuß nach oben geht, wobei dann schon einige Schweißperlen flossen. Die Familie Bauer bewies aber eine gute Kondition, denn auf der schneebedeckten Strecke war es mitunter nicht einfach zu gehen. Nach einem rund einstündigen Fußmarsch war bei idealem Wanderwetter der Čerchov erreicht, der sich zwar winterlich zeigte, aber zu diesem Zeitpunkt noch im Nebel gehüllt war. Später kam aber sogar die Sonne durch und vom Turm aus bot sich dann eine herrliche Sicht auf das Nebelmeer im Tal.
Auf der höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes angekommen wurde sogleich die an den Aussichtsturm angebaute Hütte des Touristikclubs Domažlice aufgesucht, die bestens geheizt war. Die meisten bevorzugten gleich ein böhmisches Bier aus der Flasche. Aber auch Grog und Glühwein waren begehrt. So nach und nach trafen die weiteren kommunalpolitischen Würdenträger diesseits und jenseits der Grenze ein, wie Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice und dessen neuer Amtskollege Jan Bozděch aus Klenči pod Čerchovem. Auch der Klenčer Ex-Bürgermeister Karel Smutný war gekommen. Besonders stark war die Delegation aus Waldmünchen vertreten. Diese wurde angeführt von Bürgermeister Markus Ackermann und dessen Stellvertreter Martin Frank, der das erste Mal bei einer solchen Begegnung dabei war und sich sehr angetan gezeigt hatte von der tollen Stimmung. Mit im „Gepäck“ hatten sie Franz Prifling, der in die Rolle des Nachtwächters geschlüpft war. Bei der herzlichen Begrüßung von Landrat und den Bürgermeistern der bayerischen und böhmischen Seite zeigte sich einmal mehr, dass sie inzwischen gute Freunde sind, die sich bestens verstehen. Erwähnung sollte auch finden, dass Heinrich Reimer aus Furth im Wald als Einziger mit den Langskiern von Gibacht aus zum Čerchov gekommen war.
In der Hütte des Touristikclubs überraschte der Vorsitzende des Touristikclubs Domažlice, Petr Matějka die Wanderer mit so genannten PF-Karten. Hinter der Abkürzung „PF“, die zusammen mit der Zahl des neuen Jahres geschrieben wird, versteckt sich das französische „pour félicité“ und man wünscht somit viel Glück im neuen Jahr. Gerne gaben die Wanderer eine kleine Spende für die landesweite Aktion zur Anlegung von Wanderwegen für Rollstuhlfahrer in Tschechien.
Franz Prifling überbrachte dann mit seinem Sprüchlein den Neujahrsgruß und wünschte den Mitgliedern des Touristikclubs Domažlice ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr.Wie es so der Brauch ist, wurden auch die mitgebrachten Flachmänner ausgetauscht. Dabei überraschte der Further Bürgermeister seine Amtskollegen mit einem „verfeinerten Trinkwasser der Stadtwerke“, hinter dem sich jedoch ein erlesener Beerengeist verbarg. Es schien so, als ob die Bürgermeister die erlesensten Obstbrände der verschiedensten Geschmacksrichtungen mitgebracht hatten.
Ein guter Brauch ist es inzwischen auch, dass mitgebrachte Plätzchen oder kleine Brotzeiten ausgetauscht und verspeist werden. Das wichtigste war aber einmal mehr die deutsch-tschechische Kommunikation in freundschaftlicher Atmosphäre, die trotz so mancher Sprachbarrieren bestens funktionierte, weil so viele Tschechen der deutschen Sprache mächtig sind. Es zeigte sich aber auch, dass unter den Wanderern von beiden Seiten der Grenze längst nette Freundschaften entstanden sind, die oft schon über Jahre andauern So wurde das Treffen auch zu freundschaftlichen Gesprächen genützt. Dabei wurde die Hoffnung ausgesprochen, dass bald genug Schnee liegt, um sich in der Loipe begegnen zu können. Spätestens aber bei der Eröffnung des Böhmischen Brunnens am 11. April will man sich wieder treffen.
Für den Rückweg nützte dann Sandro Bauer gerne das Angebot von Forstdirektor Jan Benda, mit dem Auto nach Capartice zurückgebracht zu werden. Das Neujahrsreffen des Touristikclubs Domažlice erwies sich einmal mehr als gelebte deutsch-tschechische Völkerverständigung.
02.01.2013
Es ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, dass sich an Neujahr nicht nur die Wanderfreunde von beiden Seiten der Grenze am Čerchov, der höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes (1042 m) treffen, sondern dass sich dort auch die Bürgermeister aus Domažlice, Klenči pod Čerchovem, Furth im Wald und Waldmünchen ein Stelldichein geben, um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen. Es war auch diesmal wieder ein freundschaftliches Miteinander und die tschechischen Touristen freuten sich insbesondere über den Auftritt von Franz Prifling, der als Nachtwächter verkleidet dem Touristikclub Domažlice die besten Neujahrswünsche übermittelte.
Der Further Bürgermeister Sandro Bauer hatte sich mit seiner Frau Tanja sowie den beiden Kindern Rebecca und Bastian bereits zum offiziellen Abmarsch der traditionellen Neujahrswanderung des Touristikclubs Domažlice um 10 Uhr auf dem Parkplatz in Capartice eingefunden, wo sie vom Leiter der Städtischen Wälder Domažlice, Forstdirektor Jan Benda, der kurz darauf eintraf, herzlich begrüßt wurden.Die Familie Bauer bewies eine gute Kondition auf dem knapp fünf Kilometer langen Weg zum Čerchov, denn ab der so genannten Stadion-Kreuzung erschwerten hart gefrorener Schnee und Eis den Anstieg. Unterwegs hatten sie bereits den Vorsitzenden des Touristikclubs Domažlice, Petr Matejka und dessen Gattin getroffen, von denen sie ebenfalls herzlich willkommen geheißen wurden. Nach einem rund einstündigen Fußmarsch war bei eigentlich idealem Wanderwetter der Čerchov erreicht und dort wurden die Wanderer jedoch von einem starken Wind begrüßt. Deshalb flüchteten auch alle sehr schnell in die gute beheizte Hütte neben dem Aussichtsturm, um sich mit Grog oder Glühwein wieder aufzuwärmen. Die meisten bevorzugten aber dann doch gleich ein frisch gezapftes böhmisches Bier.
Sehr bald traf dann auch Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice ein und bei der freundschaftlichen Begrüßung zeigte sich, dass sie inzwischen gute Freunde sind, die sich bestens verstehen. Alles wartete nun auf die Abordnung aus Waldmünchen und die Handys liefen schon heiß, doch niemand war zu erreichen. Der besorgte Forstdirektor Jan Benda zog schon in Erwägung, die Bergwacht um Hilfe zu rufen. Doch dann traf sie doch noch ein, die Delegation aus der Trenckstadt, bestehend aus Bürgermeister Markus Ackermann, Stadtrat Franz Prifling, der in die Rolle des Nachtwächters geschlüpft war und Alois Frank, dem Vorsitzenden der Trenckfestspiele. Mit den Worten „Milé přátelé“ (Liebe Freunde) eröffnete er mit der Laterne in der Hand und dem großen schwarzen Hut auf dem Kopf seinen Neujahrsgruß. Er wünschte den Mitgliedern des Touristikclubs Domažlice ein glückliches und freudenreiches neues Jahr und rief dann einige Heilige zur Unterstützung an.
Wie es so der Brauch ist, wurden dann auch die mitgebrachten Flachmänner ausgetauscht und nachdem das Further Stadtoberhaupt bei seinem ersten Einsatz am Čerchov im vergangenen Jahr von diesem Ritual noch überrascht worden war und keinen Flachmann dabei hatte, war er diesmal gut gewappnet mit einem gut schmeckenden Beerenschnaps, während der Waldmünchner Bürgermeister einen guten Schlehen-Schnaps mitgebracht hatte. Etwas später kam dann auch noch der Bürgermeister von Klenči, Karel Smutny mit seiner Familie zum Čerchov. Leider war aber da die Delegation von Waldmünchen schon wieder aufgebrochen.
Ein guter Brauch ist es aber auch, dass mitgebrachte Plätzchen ausgetauscht und verspeist werden. Das wichtigste war aber einmal mehr die deutsch-tschechische Kommunikation in freundschaftlicher Atmosphäre, die trotz so mancher Sprachbarrieren trotzdem bestens funktionierte. Die Letzten, und dazu gehörte auch das Further Stadtoberhaupt mit seiner Familie, traten erst am späten Nachmittag den Heimweg an. Sandro Bauer nützte aber dann gerne das Angebot von Forstdirektor Jan Benda mit dem Auto nach Capartice zurückgebracht zu werden. Das Neujahrsreffen des Touristikclubs Domažlice erwies sich einmal mehr als gelebte deutsch-tschechische Völkerverständigung.
01.01.2013
Der Jahreswechsel wird in den Ländern Europas zum Teil recht unterschiedlich gefeiert. Bei den Italienern ist es beispielsweise der Brauch, dass sie an Silvester rote Unterwäsche tragen, während in Griechenland dem Glücksspiel gefrönt wird. Die Spanier essen bei jedem Glockenschlag eine Weintraube. Wie sieht es im Nachbarland Tschechien aus? Um in die Zukunft zu schauen, gießen hier viele Familien noch Blei. Doch noch viel älter soll der Brauch sein, dass ein Apfel mit dem Messer halbiert wird. Bilden die Kerne einen Stern, so bedeutet dies Glück. Ist jedoch ein Kreuz zu erkennen, dann dort angeblich Unheil. Ein Mitternachtsessen aus Linsen soll nach der Tradition bei unseren tschechischen Nachbarn finanziellen Erfolg bringen.
Von alledem haben wir jedoch an Silvester am Čerchov in 1042 Metern Höhe nichts gesehen. Dort hatten sich ab Nachmittag im Bistro überwiegend junge Leute versammelt. Manche gingen nach einigen Stunden Aufenthalts wieder zurück ins Tal, um danach noch ein anderes Lokal aufzusuchen. Der überwiegende Teil der Gäste harrte jedoch aus. Es trafen aber vereinzelt neue Besucher ein, die alle von Capartice/Nepomuk aus die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes erklommen haben. Gegen 22.30 Uhr traf noch eine rund 14-köpfige Besuchergruppe aus Díly samt ihrem zünftigen Bürgermeister Vlastimil Anderle ein. Die Bürger von Díly sind ja bekannt dafür, dass sie ein recht lustiges Volk sind.
Angesichts der Tatsache, dass in dem Bistro kein freier Platz mehr war, bemerkte ein strahlender Lukáš Němeček, „dass es jedes Jahr das Gleiche ist“. Die Besucher würden sich vorher nicht anmelden, aber jedes Jahr sei die Bude voll. An diesem Abend meisterte er im Alleingang die Bewirtung der Gäste, mitunter wurde er unterstützt von Gästen. Němeček wird in diesem Jahr übrigens sein zehnjähriges Jubiläum als Bistro-Wirt feiern. Bis zur Stadionkreuzung war die Straße frei und war damit gut begehbar, die letzten 1,5 Kilometer waren aber beschwerlich, denn die Schneeauflage war hart gefroren, zum Teil gab es Glatteis, an manchen Stellen war es spiegelglatt. Das verhieß für den Rückmarsch nichts Gutes.
Doch zunächst wurden die letzten Stunden des Jahres 2012 genossen, überwiegend mit Bier, einige tranken Sekt, manche begnügten sich auch mit alkoholfreien Getränken. Auffallend war, dass viel Hochprozentiges wie Rum oder Slivovitz getrunken wurde, was die Stimmung sichtlich anhob. Besonders angenehm war die Freundlichkeit der Besucher, denn immer wieder wurde man zu einem „Stamperle“ eingeladen.
Kurz bevor die letzten Sekunden des Jahres anbrachen, strömten dann alle ins Freie. Es fegte zwar ein heftiger Sturm über das Gipfelplateau. Im Tal waren schon Minuten vor 0.00 Uhr die ersten Böller losgegangen. Es herrschte an diesem Abend eine grandiose Sicht in das Tal. Es schien, als ob jedes einzelne beleuchtete Haus erkennbar ist. „So schön war es seit zehn Jahren nicht mehr“, erzählte ein begeisterterer Besucher.
Die Tschechen ließen die Korken ihrer mitgebrachten Sektflaschen krachen und es wurden einige Leuchtraketen gezündet, jedoch verhältnismäßig wenige. Jedenfalls nicht so viele wie an manchen Orten im Tal. Dagegen wurden viele Sternspeier angezündet und deren Abbrennen beobachtet. Die Tschechen wünschten sich gegenseitig ein „Šťastný nový rok“ – auf Deutsch „Ein gutes neues Jahr“. Die Kälte und der eisige Wind vertrieben die Gäste sehr schnell wieder in das warme Bistro und dann wurde noch zünftig weitergefeiert, bis gut gelaunt zu Fuß der Weg ins Tal angebrochen wurde. Die letzten Gäste hatten übrigens bis gegen 3 Uhr ausgehalten.
Es zeigte sich, dass es die Tschechen ausgezeichnet verstehen Silvester zu feiern. Und für mich war es eine schöne Erfahrung, dass ich als einziger Deutscher nicht wie ein Fremder, sondern wie in Freund aufgenommen wurde.
An Neujahr strömten ebenfalls wieder viele Besucher zum Čerchov. Zum Teil schoben sich auch Kinderwagen mit nach oben und sogar eine Reiterin hatte sich eingefunden.
Dem neuen Bürgermeister der Stadt Furth im Wald, Sandro Bauer, liegt die deutsch-tschechische Zusammenarbeit sehr am Herzen. Dies zeigte sich bei der traditionellen Neujahrswanderung des Touristikclubs Domažlice am Sonntag zum Čerchov. Die Drachenstich-Stadt hatte in den vergangenen Jahren stets durch Abwesenheit geglänzt, während aus der Trenckstadt Waldmünchen alle Jahre eine Abordnung mit ihrem Bürgermeister an der Spitze stets zur höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes gekommen war, um den tschechischen Wanderer die Neujahrsglückwünsche zu übermitteln. Im vergangenen Jahr hatte sich auch Landrat Franz Löffler eingefunden, der heuer aus terminlichen Gründen absagen musste, jedoch die besten Grüße übermitteln ließ.
Bürgermeister Sandro Bauer hatte sich schon zum offiziellen Abmarsch um 10 Uhr zusammen mit seiner Frau Tanja und 3. Bürgermeister Franz Former auf dem Parkplatz in Capartice eingefunden. Der Vorsitzende des Touristikclubs (KČT) Domažlice, Petr Matejka, zeigte sich höchst erfreut, dass er dort schon die Abordnung aus der Partnerstadt begrüßen konnte, zog auch gleich seine Kamera aus der Tasche und hielt dies im Bild fest. Sandro Bauer und seine Gattin sowie Franz Former bewiesen beim Aufstieg zum Čerchov eine gute Kondition, denn nach einer Stunde war bei Nebel und bisweilen Nieselregen der Gipfel erreicht. Rund 600 Meter unterhalb des Čerchov trafen die Grenzstädter bereits auf Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice, der sich vom Leiter der Städtischen Wälder, Forstdirektor Jan Benda mit dem Auto hatte nach oben bringen lassen. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es weiter die restlichen Meter bis zum Gipfel und aufgrund des ungemütlichen Wetters wurde gleich die Unterkunftshütte des Touristikclubs neben dem Aussichtsturm aufgesucht, die sich aufgrund der Wärme wie eine Sauna anfühlte.
Gegen Mittag traf dann auch die Abordnung aus Waldmünchen mit Bürgermeister Markus Ackermann und dem Vorsitzenden der Trenckfestspiele e.V., Alois Frank ein, die beide Franz Prifling mitgebracht hatten, der als Nachtwächter verkleidet gleich sein schönes Sprüchlein aufsagte, das mit dem besten Glückwünschen für das neue Jahr endete. Für seinen Auftritt gab es viel Beifall von den Mitglieder des Touristikclubs Domažlice. KČT-Vorsitzender Petr Matejka hatte eine Flasche Sekt mitgebracht und schnell waren die Gläser gefüllt, damit die Ehrengäste mit den Touristikclub-Vertretern auf ein gutes neues Jahr anstoßen konnten.
Schnell musste dann Bürgermeister Sandro Bauer erkennen, dass ihm der Waldmünchner Amtskollege Markus Ackermann um eine Nasenlänge voraus war. Es ist nämlich so üblich, dass die Wanderer bei der Neujahrswanderung einen Flachmann dabei haben, um die anderen davon kosten zu lassen. Fast schon entschuldigend meinte Ackermann zu seinem neuen Amtskollegen, „dass es mir im vergangenen Jahr auch so ergangen ist“. Franz Former konnte aber Sandro Bauer aus der Patsche helfen, denn er hatte eine kleine Flasche mit Hochprozentigem dabei und holte diese gleich hervor. Es zeigte sich sehr schnell, dass sich die Bürgermeister von Waldmünchen und Furth im Wald sowie aus Domažlice bestens verstehen und sie die anstehenden Probleme gemeinsam angehen wollen.
Übrigens war mit Heinrich Reimer ein Grenzstädter sogar mit den Langlauf-Skiern zum Čerchov gekommen, um dem Treffen beiwohnen zu können.
Die Wanderer erhielten nach dem anstrengenden Anstieg vom Touristikclub Domažlice eine Jahresgabe mit einem Foto vom Winter am Čerchov, das Karl Reitmeier einmal „geschossen“ hat. Danach wurde in der Hütte noch einige Zeit gemütlich gefeiert und es wurden mitgebrachte Plätzchen und Brotzeiten verspeist. Hüttenwart Jiři Mathauser versorgte die Besucher in bewährter Manier mit wärmenden Getränken wie Tee oder Grog und in der warmen Hütte war es sehr gemütlich. Hier zeigten die Grenzstädter auch eine gute Kondition, denn sie gehörten zu den letzten Gästen, die den Čerchov verließen. Sie brauchten aber dann den Rückweg nicht mehr zu Fuß anzutreten, denn Forstdirektor Jan Benda sorgte dafür, dass sie wieder sicher in Capartice ankamen. Von dort wurde dann die Heimreise angetreten und alle waren der einhelligen Meinung, dass es ein schönes Treffen auf dem Čerchov war, bei der einmal mehr die deutsch-tschechische Verständigung bestens gepflegt wurde.
"Wir sind froh, dass die deutsch-tschechische Zusammenarbeit am Čerchov wieder sehr gut ist". Dies sagte Jindriska Tilkovska am Samstagnachmittag in Capartice nach der feierlichen Enthüllung des Denkmals für Reichsgraf Jiři von Stadion, einen großen Förderer dieser touristischen Region, dem es unter anderem zu verdanken ist, dass vor rund 100 Jahren zum Čerchov eine Straße gebaut wurde. Der Sport- und Verschönerungsverein des Böhmischen Waldes (Česky les) nützte die Feierstunde, um Personen beiderseits der Grenze zu ehren, die sich in den letzten Jahren um den Čerchov verdient gemacht haben. Diese Auszeichnung, mit der mit Franz Löffler (er war leider verhindert), Franz Thurner, Hermann Plötz und Karl Reitmeier auch vier Deutsche geehrt wurden, soll in den kommenden Jahren zu einer festen Einrichtung werden.
Zur der Feierstunde in Capartice hatten sich zahlreiche Freunde des Čerchov versammelt. Eine Folkloregruppe aus Postrekov eröffnete mit Musik und Tanz den Festakt, der noch von der Gruppe "Zrcadla" aus Klenci eindrucksvoll mitgestaltet wurde.
Der Vorsitzende des Sport- und Verschönerungsvereins Böhmischer Wald, Lubomir Valenta hieß die zahlreichen Gäste herzlich willkommen und wies darauf hin, dass es sich der Verein zur Aufgabe gemacht hat, "den Čerchov hübsch zu machen". So werde durch den Verein unter anderem auch die Pflege der Čerchov-Loipen vorgenommen.
Der Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Petr Matejka brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Vorgänger, die sich um den Čerchov verdient gemacht haben, nicht vergessen werden. Matejka wurde die große Ehre zuteil, das neue Denkmal zu enthüllen. Dieses ersetzt nun den im Jahre 1905 aufgestellten Obelisken, der seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden ist.
Durch das weitere Progamm führte danach Jindriska Tilkovska, ins Deutsche perfekt übersetzt von ihrem Gatten Pavel Tilkovsky. Zu Beginn entschuldigte sie seine Durchlaucht 14. Fürst Jaroslav von Lobkowicz, der aus familiären Gründen kurzfristig abgesagt hatte. Sie erinnerte daran, dass 1905 vom Tschechischen Touristenclub zu Ehren des Reichsgrafen Jiri von Stadion ein Obelisk errichtet wurde. Der Čerchov sei nach dem Zweiten Weltkrieg für die Öffentlichkeit rund 50 Jahre gesperrt gewesen. 20 Jahre nach der Grenzöffnung erinnere nun wieder ein Gedenkstein an den Grafen Jiri von Stadion.
Jindriska Tilkovska zeigte sich erfreut darüber, dass die Zusammenarbeit am Čerchov zwischen Tschechen und Deutschen wieder sehr gut ist, so wie dies bereits vor dem Zweiten Weltkrieg der Fall gewesen sei. Der Cerchov könne im Sommer von den Wanderern und Radfahrern und im Winter von den Skilangläufern genutzt werden. Seitdem der Čerchov wieder zugänglich ist, hätten sich um die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes viele Leute verdient gemacht. Der Sport- und Verschönerungsverein Böhmischer Wald habe sich deshalb vorgenonmmen, sich bei diesen Leuten zu bedanken. Künftig solle diese Ehrung immer beim Nepomuk-Fest in Capartice stattfinden.
Am Samstagnachmittag wurden mit einem Glaspräsent mit der Inschrift "ZumDank den besonderen Freunden des Böhmischen Waldes" neun Personen ausgezeichnet. Auf dem Glas ist eingraviert ein Buchenzweig, "weil die Buchen den Gipfel des Čerchov schmücken". Tilkosvka verdeutlichte, dass der Buchenzweig ein Symbol für "Entschlossenheit und innere Kraft" sei.
Ausgezeichnet wurden in einer feierlichen Zeremonie: Forstdirektor Jan Benda (für seine Verdienste um die Bendahütte), Jaromir Kugl, Zdenek Prochazka (für seine historischen Veröffentlichungen), Hermann Plötz (als Vorsitzender des Freundeskreieses Furth im Wald-Domazlice), Oldrich Kovarik, Jan Skalla, Franz Thurner (für seine Bergwachtdienste und den Einsatz um das Wandergebiet Gibacht-Čerchov), Bürgermeister Franz Löffler (für dessen ständige Bemühungen um den Čerchov) und Karl Reitmeier (für seine Presseveröffentlichen und die Erstellung einer Homepage für das Gebiet Gibacht und Čerchov). Neben dem Glaspräsent gab es auch noch als Geschenke eine Kopie einer alten interessanten Landkarte aus dem Jahre 1750 sowie Rosen.
Anschließend waren die Gäste zu einem kalten Buffet in das schöne Restaurant "Sport" eingeladen. Das Buffett hatte ein Nachkomme des ehemaligen Sägewerkes Mack in Nepomuk/Capartice spendiert. Herr Mack ist es auch, der in Capartice das Restaurant "Sport" gebaut hat.