Kommunalpolitisches Gipfeltreffen am Čerchov bei der Neujahrswanderung des KČT Domažlice

02. Januar 2015

Bereits zum 17. Male hatte der Touristikclub Domažlice  zu seiner Neujahrswanderung eingeladen, bei der sich   die Wanderfreunde  von beiden Seiten der Grenze am Čerchov, der höchsten Erhebung des Böhmischen  Waldes  (1042 m)  ein Stelldichein geben.  Es schöner Brauch ist es mittlerweile   geworden, dass sich  zu  diesem Treffen auch die Bürgermeister aus den Grenzstädten Domažlice, Klenči pod Čerchovem, Furth im Wald und Waldmünchen einfinden, um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen. Heuer war   auch Landrat Franz Löffler gekommen, der dazu noch den  Feuerwehrkommandanten Claude Biedermann und dessen Gemahlin  Annmarie aus  Waldmünchens französischer Partnerstadt Combourg mitgebracht hatte.  Es war auch diesmal wieder ein freundschaftliches Miteinander und die tschechischen Touristen freuten sich insbesondere über den Auftritt von Franz Prifling, der als  Nachtwächter verkleidet dem Touristikclub Domažlice mit seinem Sprüchlein die besten Neujahrswünsche übermittelte.

Die Anfahrt nach Capartice gestaltete sich heuer nicht einfach, denn auf tschechischer Seite waren die Straßen am Vormittag zum Teil  noch spiegelglatt. Trotzdem hatten nach Schätzung des  Vorsitzenden  des Touristikcubs Domažlice, Petr Matjěka, rund 300 Wanderer  den rund 4,5 Kilometer langen Weg zum Čerchov angetreten. Der Further Bürgermeister Sandro Bauer hatte sich mit seiner Frau Tanja   zum offiziellen Abmarsch der traditionellen Neujahrswanderung   um 10 Uhr auf dem Parkplatz in Capartice eingefunden und es ist ebenso traditionell, dass der Further Bürgermeister nicht selber mit dem Auto nach oben fährt, sondern zu Fuß nach oben geht, wobei dann schon einige Schweißperlen     flossen. Die Familie  Bauer bewies  aber  eine gute Kondition, denn auf der schneebedeckten Strecke  war es mitunter nicht einfach zu gehen.    Nach einem rund einstündigen Fußmarsch war bei   idealem Wanderwetter  der Čerchov erreicht, der sich zwar winterlich zeigte, aber   zu diesem Zeitpunkt noch im Nebel gehüllt war. Später kam aber sogar die Sonne durch und vom Turm aus bot sich dann eine  herrliche Sicht auf  das Nebelmeer im Tal.

Auf der höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes angekommen wurde sogleich die an den Aussichtsturm angebaute Hütte des Touristikclubs Domažlice aufgesucht, die   bestens geheizt war. Die meisten bevorzugten   gleich ein   böhmisches Bier aus der Flasche. Aber auch Grog und Glühwein waren begehrt. So nach und nach trafen   die weiteren kommunalpolitischen Würdenträger diesseits und jenseits der Grenze ein, wie  Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice und dessen neuer Amtskollege Jan Bozděch aus Klenči pod  Čerchovem.  Auch der Klenčer Ex-Bürgermeister Karel Smutný war gekommen. Besonders stark war die Delegation aus Waldmünchen vertreten. Diese wurde angeführt von Bürgermeister Markus Ackermann und dessen Stellvertreter Martin Frank, der das erste Mal bei einer solchen Begegnung dabei war und sich sehr angetan gezeigt hatte  von der tollen Stimmung.  Mit im „Gepäck“  hatten sie Franz  Prifling, der in die Rolle des Nachtwächters  geschlüpft war.  Bei der herzlichen Begrüßung von  Landrat und den Bürgermeistern der bayerischen und böhmischen Seite zeigte sich einmal mehr,   dass sie inzwischen gute Freunde sind, die sich bestens verstehen.   Erwähnung sollte auch finden, dass Heinrich Reimer aus Furth im Wald  als Einziger mit den Langskiern von Gibacht aus zum Čerchov gekommen war.

 In der Hütte des Touristikclubs überraschte der    Vorsitzende des Touristikclubs Domažlice, Petr Matějka die Wanderer mit  so genannten PF-Karten.  Hinter der Abkürzung „PF“, die zusammen mit der Zahl des neuen Jahres geschrieben wird, versteckt sich das französische „pour félicité“  und man wünscht somit viel Glück im neuen Jahr. Gerne gaben die Wanderer eine kleine Spende für die landesweite Aktion zur Anlegung von Wanderwegen für Rollstuhlfahrer in Tschechien. 

Franz Prifling  überbrachte dann   mit seinem Sprüchlein    den  Neujahrsgruß und  wünschte den Mitgliedern des Touristikclubs Domažlice ein glückliches  und erfolgreiches  neues Jahr.Wie es so der Brauch  ist, wurden   auch die mitgebrachten Flachmänner ausgetauscht. Dabei überraschte der Further  Bürgermeister seine Amtskollegen mit einem „verfeinerten Trinkwasser der Stadtwerke“, hinter dem sich jedoch ein erlesener Beerengeist verbarg. Es schien so, als ob die Bürgermeister  die erlesensten Obstbrände der verschiedensten Geschmacksrichtungen mitgebracht hatten.

Ein guter Brauch ist es inzwischen  auch, dass mitgebrachte Plätzchen   oder kleine Brotzeiten ausgetauscht und verspeist  werden. Das wichtigste war aber einmal mehr  die deutsch-tschechische Kommunikation in freundschaftlicher Atmosphäre, die  trotz so mancher Sprachbarrieren   bestens funktionierte, weil so viele Tschechen der deutschen Sprache mächtig sind.  Es zeigte sich aber auch, dass  unter den  Wanderern von beiden Seiten der Grenze längst  nette Freundschaften entstanden sind, die oft  schon über Jahre andauern  So wurde das Treffen auch zu freundschaftlichen  Gesprächen genützt. Dabei wurde die Hoffnung ausgesprochen,  dass bald genug Schnee liegt, um sich in der Loipe begegnen zu können.  Spätestens aber bei der Eröffnung des Böhmischen Brunnens am 11. April will man sich wieder treffen.

 Für den  Rückweg  nützte dann Sandro Bauer   gerne das Angebot von Forstdirektor Jan Benda,  mit dem Auto nach Capartice zurückgebracht zu werden.  Das Neujahrsreffen des Touristikclubs Domažlice erwies sich einmal mehr als gelebte deutsch-tschechische Völkerverständigung.


Neujahrswanderung führte Tschechen und Deutsche zusammen

02.01.2013

Es ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, dass sich an Neujahr nicht nur die Wanderfreunde von beiden Seiten der Grenze am Čerchov, der höchsten Erhebung des Böhmischen  Waldes  (1042 m) treffen, sondern dass sich dort auch die Bürgermeister aus Domažlice, Klenči pod Čerchovem, Furth im Wald und Waldmünchen ein Stelldichein   geben, um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen. Es war auch diesmal wieder ein freundschaftliches Miteinander und die tschechischen Touristen freuten sich insbesondere über den Auftritt von Franz Prifling, der als  Nachtwächter verkleidet dem Touristikclub Domažlice die besten Neujahrswünsche übermittelte.

Der Further Bürgermeister Sandro Bauer hatte sich mit seiner Frau Tanja sowie den beiden Kindern Rebecca und Bastian bereits zum offiziellen Abmarsch der traditionellen Neujahrswanderung des Touristikclubs Domažlice um 10 Uhr auf dem Parkplatz in Capartice eingefunden, wo sie vom Leiter der Städtischen Wälder Domažlice, Forstdirektor Jan Benda, der kurz darauf eintraf, herzlich begrüßt wurden.Die Familie  Bauer bewies eine gute Kondition auf dem knapp fünf Kilometer langen Weg zum Čerchov, denn ab der so genannten Stadion-Kreuzung erschwerten hart gefrorener Schnee und Eis den Anstieg. Unterwegs hatten sie bereits den Vorsitzenden des Touristikclubs Domažlice, Petr Matejka und dessen Gattin getroffen, von denen sie ebenfalls herzlich willkommen geheißen wurden. Nach einem rund einstündigen Fußmarsch war bei eigentlich  idealem Wanderwetter der Čerchov erreicht und dort wurden die Wanderer jedoch von einem starken Wind begrüßt. Deshalb flüchteten auch alle sehr schnell in die gute beheizte Hütte neben dem Aussichtsturm, um sich mit Grog oder Glühwein wieder aufzuwärmen. Die meisten bevorzugten aber dann doch gleich ein frisch gezapftes böhmisches Bier.

Sehr bald traf dann auch Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice ein und bei der freundschaftlichen Begrüßung zeigte sich,  dass sie inzwischen gute Freunde sind, die sich bestens verstehen. Alles wartete nun auf die Abordnung aus Waldmünchen und die Handys liefen schon heiß, doch niemand war zu erreichen. Der besorgte Forstdirektor Jan Benda zog schon in Erwägung, die Bergwacht um Hilfe zu rufen. Doch dann traf sie doch noch ein, die Delegation aus der Trenckstadt, bestehend aus Bürgermeister Markus Ackermann, Stadtrat Franz Prifling, der in die Rolle des Nachtwächters  geschlüpft war und Alois Frank, dem Vorsitzenden der Trenckfestspiele. Mit  den Worten „Milé přátelé“ (Liebe Freunde) eröffnete er mit der Laterne in der Hand und dem großen schwarzen Hut auf dem Kopf seinen Neujahrsgruß. Er wünschte den Mitgliedern des Touristikclubs Domažlice ein glückliches  und freudenreiches  neues Jahr und rief dann einige Heilige zur Unterstützung  an.

Wie es so der Brauch  ist, wurden dann auch die mitgebrachten Flachmänner ausgetauscht und nachdem das Further  Stadtoberhaupt  bei seinem ersten Einsatz am Čerchov im vergangenen Jahr von diesem Ritual noch überrascht worden war und keinen Flachmann dabei hatte, war er diesmal gut gewappnet mit einem gut schmeckenden Beerenschnaps, während der Waldmünchner Bürgermeister einen guten Schlehen-Schnaps mitgebracht hatte. Etwas später kam dann auch noch der Bürgermeister von Klenči, Karel Smutny mit seiner Familie zum Čerchov. Leider war aber da die Delegation von Waldmünchen schon wieder aufgebrochen.

Ein guter Brauch ist es aber auch, dass mitgebrachte Plätzchen ausgetauscht und verspeist  werden. Das wichtigste war aber einmal mehr  die deutsch-tschechische Kommunikation in freundschaftlicher Atmosphäre, die  trotz so mancher Sprachbarrieren trotzdem   bestens funktionierte. Die Letzten, und dazu gehörte auch das Further Stadtoberhaupt mit seiner Familie, traten erst am späten Nachmittag den Heimweg an. Sandro Bauer nützte aber dann gerne das Angebot von Forstdirektor Jan Benda mit dem Auto nach Capartice zurückgebracht zu werden.  Das Neujahrsreffen des Touristikclubs Domažlice erwies sich einmal mehr als gelebte deutsch-tschechische Völkerverständigung.

Es war wieder eine freundschaftliche Begegnung am Cerchov

Am Čerchov das Jahr 2013 begrüßt

01.01.2013

Der Jahreswechsel wird in den Ländern Europas zum Teil recht unterschiedlich gefeiert. Bei den Italienern ist es beispielsweise der Brauch, dass sie an Silvester rote Unterwäsche tragen, während in Griechenland dem Glücksspiel gefrönt wird. Die Spanier essen bei jedem Glockenschlag eine Weintraube.  Wie sieht es im Nachbarland Tschechien aus? Um in die Zukunft zu schauen, gießen hier viele Familien noch Blei. Doch noch viel älter soll der Brauch sein, dass ein Apfel mit dem Messer halbiert wird. Bilden die Kerne  einen Stern, so bedeutet dies Glück. Ist jedoch ein Kreuz zu erkennen, dann dort angeblich Unheil. Ein Mitternachtsessen aus Linsen soll nach der Tradition bei unseren tschechischen Nachbarn finanziellen Erfolg  bringen.

Von alledem haben wir jedoch an Silvester am Čerchov in 1042 Metern Höhe nichts gesehen. Dort hatten sich ab Nachmittag im Bistro überwiegend junge Leute versammelt. Manche gingen nach einigen Stunden Aufenthalts wieder zurück ins Tal, um danach noch ein anderes Lokal aufzusuchen.  Der überwiegende Teil der Gäste harrte jedoch aus. Es trafen aber vereinzelt neue Besucher ein, die alle von Capartice/Nepomuk aus die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes erklommen  haben. Gegen 22.30 Uhr traf noch eine rund 14-köpfige Besuchergruppe aus Díly samt ihrem zünftigen Bürgermeister Vlastimil Anderle ein. Die Bürger von Díly sind ja bekannt dafür, dass sie ein recht lustiges Volk sind.

Angesichts der Tatsache, dass in dem Bistro kein freier Platz mehr war, bemerkte ein strahlender Lukáš Němeček, „dass es jedes Jahr das  Gleiche ist“.  Die Besucher würden sich vorher nicht anmelden, aber jedes Jahr sei die Bude voll. An diesem Abend meisterte er im Alleingang die Bewirtung der Gäste, mitunter wurde er unterstützt von Gästen. Němeček  wird in diesem Jahr übrigens sein zehnjähriges Jubiläum als Bistro-Wirt feiern.   Bis zur Stadionkreuzung war die Straße frei und  war damit gut begehbar, die letzten 1,5 Kilometer waren aber beschwerlich, denn die  Schneeauflage  war hart gefroren, zum Teil gab es Glatteis, an manchen Stellen war es spiegelglatt. Das verhieß für den Rückmarsch nichts Gutes.

Doch zunächst wurden die letzten Stunden des  Jahres 2012 genossen, überwiegend mit Bier, einige tranken Sekt, manche begnügten sich auch  mit alkoholfreien Getränken. Auffallend war, dass viel Hochprozentiges wie Rum oder Slivovitz getrunken wurde, was  die Stimmung sichtlich anhob. Besonders angenehm war die Freundlichkeit der Besucher, denn immer wieder wurde  man zu einem „Stamperle“ eingeladen.

Kurz bevor die letzten Sekunden des Jahres anbrachen, strömten dann  alle  ins Freie. Es fegte zwar ein heftiger Sturm über das Gipfelplateau. Im Tal waren schon Minuten vor 0.00 Uhr die ersten Böller losgegangen. Es herrschte  an diesem Abend  eine grandiose Sicht in das   Tal. Es schien, als ob jedes einzelne beleuchtete Haus erkennbar ist. „So schön war es seit zehn Jahren nicht mehr“, erzählte ein begeisterterer Besucher.

Die Tschechen ließen die Korken ihrer mitgebrachten Sektflaschen krachen und es wurden einige Leuchtraketen gezündet, jedoch verhältnismäßig wenige. Jedenfalls nicht so viele wie an manchen Orten im  Tal. Dagegen wurden viele Sternspeier angezündet und deren Abbrennen beobachtet. Die Tschechen wünschten sich gegenseitig ein „Šťastný nový rok“  – auf  Deutsch „Ein gutes neues Jahr“. Die Kälte und der eisige Wind vertrieben die Gäste sehr schnell wieder in das warme Bistro und dann wurde noch zünftig weitergefeiert, bis gut gelaunt zu Fuß der Weg ins Tal angebrochen wurde. Die letzten Gäste hatten übrigens bis gegen 3 Uhr ausgehalten.

Es zeigte sich, dass es die Tschechen ausgezeichnet verstehen Silvester zu feiern. Und für mich war es eine schöne Erfahrung, dass ich als einziger Deutscher  nicht wie ein Fremder, sondern wie in Freund aufgenommen wurde.

An Neujahr strömten ebenfalls wieder viele Besucher zum Čerchov. Zum Teil schoben sich auch Kinderwagen mit nach oben und   sogar eine Reiterin hatte sich eingefunden.


An Neujahr freundschaftliche Begegnung auf dem Čerchov

Dem neuen Bürgermeister der Stadt Furth im Wald, Sandro Bauer, liegt die deutsch-tschechische Zusammenarbeit sehr am Herzen. Dies zeigte sich bei der traditionellen Neujahrswanderung des Touristikclubs Domažlice am Sonntag zum Čerchov. Die  Drachenstich-Stadt   hatte in den vergangenen Jahren stets durch Abwesenheit geglänzt, während   aus der   Trenckstadt Waldmünchen alle Jahre eine Abordnung mit ihrem Bürgermeister an der Spitze stets  zur  höchsten  Erhebung des Böhmischen Waldes gekommen war, um den tschechischen Wanderer die Neujahrsglückwünsche zu übermitteln. Im vergangenen Jahr hatte sich auch Landrat Franz Löffler eingefunden, der heuer   aus terminlichen Gründen absagen musste, jedoch die besten Grüße übermitteln ließ.

Bürgermeister Sandro Bauer hatte sich schon zum offiziellen Abmarsch um 10 Uhr zusammen mit seiner Frau Tanja und 3. Bürgermeister Franz Former auf dem Parkplatz in Capartice eingefunden. Der Vorsitzende des Touristikclubs (KČT) Domažlice, Petr Matejka, zeigte sich höchst erfreut, dass er dort schon die Abordnung  aus der Partnerstadt begrüßen konnte, zog auch gleich seine Kamera aus der Tasche und hielt dies im Bild fest. Sandro Bauer und seine Gattin sowie Franz Former bewiesen beim Aufstieg zum Čerchov eine gute Kondition, denn nach einer Stunde war bei  Nebel und   bisweilen Nieselregen der Gipfel erreicht. Rund 600  Meter unterhalb des Čerchov trafen die Grenzstädter bereits auf Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice, der sich vom Leiter der  Städtischen Wälder,  Forstdirektor Jan Benda mit dem Auto hatte nach oben bringen lassen. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es weiter die restlichen Meter bis zum Gipfel und aufgrund des ungemütlichen Wetters wurde gleich die Unterkunftshütte des Touristikclubs neben dem Aussichtsturm aufgesucht, die sich aufgrund der Wärme wie eine Sauna anfühlte.

Gegen Mittag traf dann auch die Abordnung aus Waldmünchen  mit  Bürgermeister Markus Ackermann und  dem  Vorsitzenden der Trenckfestspiele e.V., Alois Frank ein, die beide Franz Prifling mitgebracht hatten, der als Nachtwächter verkleidet gleich sein schönes Sprüchlein  aufsagte, das mit dem besten Glückwünschen für das neue Jahr endete. Für seinen Auftritt gab es viel Beifall von den Mitglieder des Touristikclubs Domažlice. KČT-Vorsitzender Petr Matejka hatte eine Flasche Sekt mitgebracht und schnell waren die Gläser gefüllt, damit die Ehrengäste mit den Touristikclub-Vertretern auf ein gutes neues Jahr anstoßen konnten.

Schnell musste dann Bürgermeister Sandro Bauer erkennen, dass ihm der Waldmünchner Amtskollege  Markus Ackermann um eine Nasenlänge voraus war. Es ist nämlich so üblich, dass die Wanderer bei der Neujahrswanderung einen Flachmann dabei haben, um die anderen davon kosten zu lassen. Fast schon entschuldigend meinte Ackermann zu seinem neuen Amtskollegen, „dass es mir im vergangenen Jahr  auch so ergangen ist“. Franz Former konnte aber Sandro Bauer aus der Patsche helfen, denn er hatte eine kleine Flasche mit Hochprozentigem dabei und holte diese gleich hervor. Es zeigte sich sehr schnell, dass sich die Bürgermeister von Waldmünchen und Furth im Wald sowie aus Domažlice bestens verstehen und sie die anstehenden Probleme gemeinsam angehen wollen.

Übrigens war mit Heinrich Reimer ein  Grenzstädter sogar mit den Langlauf-Skiern zum Čerchov gekommen, um dem Treffen beiwohnen zu können.

Die Wanderer erhielten nach dem anstrengenden Anstieg vom Touristikclub Domažlice eine Jahresgabe mit einem  Foto vom Winter am Čerchov, das Karl Reitmeier einmal „geschossen“ hat.  Danach wurde in der Hütte noch einige Zeit gemütlich gefeiert und es wurden mitgebrachte Plätzchen und Brotzeiten verspeist. Hüttenwart Jiři Mathauser versorgte die Besucher in bewährter Manier mit wärmenden  Getränken wie Tee  oder Grog und in der warmen Hütte war es sehr gemütlich.  Hier zeigten die Grenzstädter auch eine gute Kondition, denn sie gehörten zu den letzten Gästen, die den Čerchov verließen. Sie brauchten aber dann den Rückweg nicht mehr zu Fuß anzutreten, denn Forstdirektor Jan Benda  sorgte dafür, dass sie wieder sicher in Capartice ankamen. Von dort wurde dann die Heimreise angetreten und alle waren der einhelligen Meinung, dass es ein schönes Treffen auf dem Čerchov war, bei der einmal mehr die deutsch-tschechische Verständigung bestens gepflegt wurde.

 

 

 
Sie stoßen gemeinsam auf ein gutes neues Jahr sowie auf eine gedeihliche Zusammenarbeit an.

Denkmal für Reichsgraf Jiři Graf von Stadion enthüllt

"Wir sind froh, dass die deutsch-tschechische Zusammenarbeit am Čerchov wieder sehr gut ist". Dies sagte Jindriska Tilkovska am Samstagnachmittag in Capartice nach der feierlichen Enthüllung des Denkmals für Reichsgraf Jiři von Stadion, einen großen Förderer dieser touristischen Region, dem es unter anderem zu verdanken ist, dass vor rund 100 Jahren zum Čerchov eine Straße gebaut wurde. Der Sport- und Verschönerungsverein des Böhmischen Waldes (Česky les) nützte die Feierstunde, um Personen beiderseits der Grenze zu ehren, die sich in den letzten Jahren um den Čerchov verdient gemacht haben. Diese Auszeichnung, mit der mit Franz Löffler (er war leider verhindert), Franz Thurner, Hermann Plötz und Karl Reitmeier auch vier Deutsche geehrt wurden, soll in den kommenden Jahren zu einer festen Einrichtung werden.


Zur der Feierstunde in Capartice hatten sich zahlreiche Freunde des Čerchov versammelt. Eine Folkloregruppe aus Postrekov eröffnete mit Musik und Tanz den Festakt, der noch von der Gruppe "Zrcadla" aus Klenci eindrucksvoll mitgestaltet wurde.

Der Vorsitzende des Sport- und Verschönerungsvereins Böhmischer Wald, Lubomir Valenta hieß die zahlreichen Gäste herzlich willkommen und wies darauf hin, dass es sich der Verein zur Aufgabe gemacht hat, "den Čerchov hübsch zu machen". So werde durch den Verein unter anderem auch die Pflege der Čerchov-Loipen vorgenommen.


Der Vorsitzende des Touristikclubs Domazlice, Petr Matejka brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Vorgänger, die sich um den Čerchov verdient gemacht haben, nicht vergessen werden. Matejka wurde die große Ehre zuteil, das neue Denkmal zu enthüllen. Dieses ersetzt nun den im Jahre 1905 aufgestellten Obelisken, der seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden ist.


Durch das weitere Progamm führte danach Jindriska Tilkovska, ins Deutsche perfekt übersetzt von ihrem Gatten Pavel Tilkovsky. Zu Beginn entschuldigte sie seine Durchlaucht 14. Fürst Jaroslav von Lobkowicz, der aus familiären Gründen kurzfristig abgesagt hatte. Sie erinnerte daran, dass 1905 vom Tschechischen Touristenclub zu Ehren des Reichsgrafen Jiri von Stadion ein Obelisk errichtet wurde. Der Čerchov sei nach dem Zweiten Weltkrieg für die Öffentlichkeit rund 50 Jahre gesperrt gewesen. 20 Jahre nach der Grenzöffnung erinnere nun wieder ein Gedenkstein an den Grafen Jiri von Stadion.


Jindriska Tilkovska zeigte sich erfreut darüber, dass die Zusammenarbeit am Čerchov zwischen Tschechen und Deutschen wieder sehr gut ist, so wie dies bereits vor dem Zweiten Weltkrieg der Fall gewesen sei. Der Cerchov könne im Sommer von den Wanderern und Radfahrern und im Winter von den Skilangläufern genutzt werden.  Seitdem der Čerchov wieder zugänglich ist, hätten sich um die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes viele Leute verdient gemacht. Der Sport- und Verschönerungsverein Böhmischer Wald habe sich deshalb vorgenonmmen, sich bei diesen Leuten zu bedanken. Künftig solle diese Ehrung immer beim Nepomuk-Fest in Capartice stattfinden.


Am Samstagnachmittag wurden mit einem Glaspräsent mit der Inschrift "ZumDank den besonderen Freunden des Böhmischen Waldes" neun Personen ausgezeichnet. Auf dem Glas ist eingraviert ein Buchenzweig, "weil die Buchen den Gipfel des Čerchov schmücken". Tilkosvka verdeutlichte, dass der Buchenzweig ein Symbol für "Entschlossenheit und innere Kraft" sei.


Ausgezeichnet wurden in einer feierlichen Zeremonie: Forstdirektor Jan Benda (für seine Verdienste um die Bendahütte), Jaromir Kugl, Zdenek Prochazka (für seine historischen Veröffentlichungen), Hermann Plötz (als Vorsitzender des Freundeskreieses Furth im Wald-Domazlice), Oldrich Kovarik, Jan Skalla, Franz Thurner (für seine Bergwachtdienste und den Einsatz um das Wandergebiet Gibacht-Čerchov), Bürgermeister Franz Löffler (für dessen ständige Bemühungen um den Čerchov) und Karl Reitmeier (für seine Presseveröffentlichen und die Erstellung einer Homepage für das Gebiet Gibacht und Čerchov). Neben dem Glaspräsent gab es auch noch als Geschenke eine Kopie einer alten interessanten Landkarte aus dem Jahre 1750 sowie Rosen.


Anschließend waren die Gäste zu einem kalten Buffet in das schöne Restaurant "Sport" eingeladen. Das Buffett hatte ein Nachkomme des ehemaligen Sägewerkes Mack in Nepomuk/Capartice spendiert. Herr Mack ist es auch, der in Capartice das Restaurant "Sport" gebaut hat.

 


Karl Reitmeier, Jan Benda und Familie Paitl am 30. März in Weiden mit RESCU-Preis 2007 ausgezeichnet

Furth im Wald/Weiden. Menschen in Not zu helfen ist eine Selbstverständlichkeit - eigentlich. Aber in Zeiten, in denen viele sich selbst der Nächste sind und wegschauen, wenn ihre Hilfe dringend gefragt wäre, ist diese "Selbstverständlichkeit"  durchaus was Besonderes. Und aus diesem Grund gab es gestern Nachmittag in Weiden für Karl Reitmeier, Redakteur der Chamer Zeitung/Further Chronik, sowie den Tauser Forstdirektor Jan Benda und die Familie Paitl aus Chodov den "RESCU"-Preis des Rettungszentrums Regensburg.
Sie hatten im Januar 2006 einem schwer verletzten Mann im grenzüberschreitenden Skilanglaufgebiet Gibacht/Čerchov geholfen. Dieses Beispiel gegenseitiger Hilfe von Menschen, die vor knapp 20 Jahren noch "Feinde" waren, erntete gerade im Sinne eines vereinten Europas besondere Anerkennung.
Ziel: Notfallhilfe ohne Grenzen
Und das vor allem auch, weil das an diesem Wochenende in der Max-Reger-Halle von Weiden stattfindende notfallmedizinische Fachsymposium "RESCU 2007" (Regensburg Emergency Service Center at the University) im Zeichen der grenzüberschreitenden Notfall-Kooperation zwischen Bayern und Böhmen stand. Neben Laudator Professor Michael Nerlich war es Bundesgesundheits-Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder, der die von gewerblichen Sponsoren (Radio Charivari, BMW, Mittelbayerische Zeitung, Bayerischer Gemeindeunfallversicherungsverband) dotierten Preise überreichte.
Schröder hob in diesem Zusammenhang insbesondere die Bedeutung der grenzüberschreitenden Kooperation in der Notfallhilfe hervor, wobei er die durch Karl Reitmeier eingeleitete Rettung als erstklassiges Beispiel für diese Thematik hervorhob. Gerade in den letzten Jahren hätten sich hervorragende Chancen ergeben, die Nachbarschaft zwischen den Menschen in Bayern und Böhmen nach der Zeit des "Kalten Krieges" zu pflegen. Aus diesem Grund richtete Schröder insbesondere an Jan Benda sowie Jirka Paitl und dessen Tochter Jitka den Gruß der Bundesregierung. "Gerade eine solche Kooperation macht Europa für die Menschen begreifbar", meinte der Staatssekretär aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Doch hier gibt es offensichtlich noch einiges an Klärungsbedarf, weshalb sich auch das Fachsymposium mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei rettungsdienstlichen Notfällen auseinandersetzte. "Das ist gerade für Deutschland ein vitales Thema, da wir die meisten Grenzen aufweisen", gab Schröder zu denken. Der Bürger erwarte, dass diese Hindernisse in einem zusammengewachsenen Europa aus dem Weg geräumt werden. Deshalb müsse eine Rechtssicherheit für alle, die über die Grenze hinweg helfen wollen, geschaffen werden. "Dies ist eine Chance für diese Region, deutlich zu machen, dass Europa mehr ist als Bürokratie und Vorschriften, die man oft mit Brüssel verbindet", so der Bundesstaatssekretär.
Dass ein Deutscher in Tschechien einem Tschechen zu Hilfe eilt, bezeichnete er als "sehr schönes Beispiel". Es sei ein Signal für unkomplizierte Hilfeleistung. Deshalb hätten gerade Karl Reitmeier, Jan Benda und die Familie Paitl, aber auch die anderen drei Preisträger diesen ostbayerischen "Rettungsoscar" verdient.
Professor Michael Nerlich war es anschließend, der zusammen mit Bundesstaatssekretär Schröder die Glastrophäe sowie die Urkunden überreichte. Ausgezeichnet wurden die Freiwilligen Feuerwehren Alteglofsheim und Duggendorf (beide aus dem Landkreis Regensburg) für außergewöhnliche Hilfeleistungen bei zwei Verkehrsunfällen, Rettungsdienstmitarbeiter aus Tittling für ihre Leistung bei der schwierigen Bergung eines schwer verletzten Waldarbeiters sowie Karl Reitmeier, Jan Benda und das Ehepaar Jirka und Miluska Paitl.
Was deren Rettung des verletzten Skilangläufers betrifft, betonte Professor Nerlich: "Das ist ein Fall, der uns wirklich sehr berührt hat. Er passt zu unserem Thema."


Die Rettung am Čerchov
Am 15. Januar 2006 war Karl Reitmeier im grenzüberschreitenden Skilanglaufgebiet Gibacht/Čerchov unterwegs. In der so genannten Benda-Hütte traf er auf zwei Tschechen aus Pilsen und man unterhielt sich, soweit es die Sprachunterschiede erlaubten. Danach trennten sich ihre Wege. Später trafen sie sich am Čerchov nochmals, und Jaroslav Houška (einer der beiden aus Pilsen) konnte Reitmeier einen Kameradeckel überreichen, den dieser unterwegs verloren hatte. So kamen sie nochmals ins Gespräch.
Später fuhren alle auf einem steilen Stück den Čerchov hinunter. Houškas Begleiter war schon vorausgefahren. Dabei beobachtete Reitmeier, dass Houška in einer Linkskurve viel zu schnell dran war - und prompt passierte das Unglück: Der Pilsner stürzte schwer und blieb liegen.
Reitmeier eilte zu ihm. Dabei stellte er fest, dass Schlimmeres passiert war. Vorsichtig befreite er Houška von seinen Skiern und sprach dem Tschechen gut zu. In diesem Augenblick sah er von der Ferne Jirka Paitl und Miluška Paitlová aus Chodov herannahen. Reitmeier rief sie zum Unglücksort. Paitl wie Reitmeier versuchten daraufhin, mit dem Handy Hilfe zu holen, was jedoch auf Grund eines Funklochs scheiterte. Daraufhin entschied sich der Redakteur der Chamer Zeitung/Further Chronik, zur rund drei Kilometer entfernten Waldhütte aufzubrechen, wo er den Leiter der Städtischen Wälder Domazlice, Forstdirektor Jan Benda, vermutete. Dieser übernimmt in diesem Gebiet auch Bergwacht-Aufgaben. Während die Paitls bei dem Verletzten blieben, spurtete Reitmeier auf seinen Skiern los.
Völlig außer Atem erreichte er die Waldhütte und fand dort auch Benda vor. Dieser reagierte umgehend: Der Forstdirektor startete seinen Motorschlitten, befestigte einen Anhänger und brach zur Unglücksstelle auf. Unterwegs wurde der tschechische Rettungsdienst informiert.
Mit dem Motorschlitten wurde der verletzte Pilsner - gestützt von Jirka Paitl - zu einem Platz gefahren, den auch der Rettungswagen erreichen konnte. Houška wurde umgehend in das Krankenhaus von Domazlice eingeliefert und der gebrochene Oberschenkel sofort operiert.
Inzwischen ist er wieder vollkommen genesen. Und aus dem Geretteten und seinen Rettern wurden Freunde, die sich regelmäßig treffen - auf dem Čerchov und in der Benda-Hütte unter dem Brunnhäusl. ­tl­Thomas Linsmeier